Thursday, June 19, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-05-25

Parteibuch Ticker Feed von 2007-05-25


Vor Ort: Ankunft in Rostock
05/25/2007 11:42 PM
So, ab heute werde ich bis zum G8 Gipfel in Rostock/Heiligendamm sein und insgesamt 2 Wochen lange exklusiv für Politblog.net über die Geschehnisse berichten. Es wird nicht immer regelmäßig möglich sein, da es immer zu wenig PCs gibt, außerdem ist nicht abzuschätzen wie die Polizei hier vorgehen wird, deshalb wird es ein unregelmäßiges Feedback sein.

Trotzdem hoffe ich, dass ich für euch interessante Berichte, eben direkt aus erster Hand liefern kann. Wenn euch irgendwas Speziell interessiert oder wenn ihr Fragen habt schreibt sie einfach in die Kommentarliste, dann werde ich versuchen bei einem der nächsten Einträge darauf einzugehen.

Es ist für den Protest sehr wichtig, dass es demokratische und unzensierte Berichterstattung geben kann, damit die ganze Welt erfährt, was hier vor Ort passiert und sich nicht auf die konventionelle Medien verlassen muss. Daher wäre es sehr cool wenn ihr alle unabhängigen Berichte möglichst weit streut, darunter auch meine Berichte.

Auch sieht es hier allgemein strukturell und finanziell echt sehr schwierig aus, deshalb wäre es auch gut wenn ihr irgendwas spenden könnt, damit es dauerhaft Medien gibt die keine Information zurückhalten.

Soweit ich weiß soll es auf Politblog.net auch täglich Videostreams geben, die von einem Internationalen Video-Activisten-Team erstellt werden und weltweit verbreiten werden sollen.um über die aktuelle Situation hier bei den G8-Protesten zu berichten.



Ankunft in Rostock. Es ist schwülwarm und auch abends nicht sonderlich kühl.
Das Convergence Center Rostock ist die zentrale Anlaufstelle für alle Neuankömmlinge. Das Center ist in der ehemaligen Ehm-Welk-Schule untergebracht.
Der Stadtteil Evershagen ist von netter Plattenbauweise gekennzeichnet, unweit von Rostock-Lichtenhagen, das Anfang der 90er durch massive ausländerfeindliche Ausschreitungen traurige Berühmtheit erlangte.

Die Schule war eigendlich ein Abrissfall, wurde dann aber von der Stadt Rostock - unter der Bedingung sie vor Vandalismus zu schützen - den Protestgegnern zu Verfügung gestellt.
Mittlerweile gibt es 55 Räume die alle mehr oder weniger renoviert wurden. Es gibt einen notdürftigen PC-Raum (in dem ich mich aktuell befinde) eine Küche, Essräume, Schlafräume, Workshopräume, Raucher-Diskussionsräume, Werkstätten, Duschen, Toiletten usw…
Die Volkxküche und das Cafe ist auch für AnwohnerInnen gedacht, allerdings muss festgehalten werden, dass die Versuche, die Bewohner Rostocks (positiv) in den Protest einzubeziehen, bisher als gescheitert betrachtet werden muss. Zumindest fährt die Polizei in Regelmäßigen Abständen an der Schule vorbei und schaut ob es allen gut geht…

Alles funktioniert, aber nichts richtig. Es gibt für alle ausreichend (veganes) Essen, das über Spenden finanziert wurd und teilweise containert wird.
Mittlerweile füllt sich die Schule mit den ersten Gipfelkritikern, es finden Plena statt um die weitere Arbeit auf den Camps zu organisieren. Während die Arbeiten am Camp in Reddelich positiv voranschreiten, benötigt vor allem Camp Rostock noch zahlreiche Helfer. Geplant wird mit 7.000 Bewohnern während des G8-Gipfel für die Strom, Wasser, Toiletten und bestenfalls Internet organisiert werden muss.

Soweit der erste Eindruck, morgen wird es ein professionelles Aktionstraining geben, das auf eine Begegnung mit der Polizei vorbereiten möchte. Jetzt geh ich erstmal zur Party, es spielen mehrere Bands, darunter eine lokale Gruppe aus Rostock und eine Band aus den USA.

Ich hoffe wir sehen morgen wieder.
OhDaeSu[Link] [Cache]
Perspektive2010.org: Move against G8!
05/25/2007 07:31 PM

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Deutschland Debatte: Ringstorff / SPD äußert sich zu G8
05/25/2007 05:26 PM
Update 15.5.2007: Nun wird bereits das Briefgeheimnis richterlich*) gekippt, weil Schäuble angeblich keine Lücke auslassen will. Herr Schäuble: verhaften Sie alle Bürger Norddeutschlands sofort! Mauer drum herum bauen; Sie haben die Ost- CDU ja übernommen, die können Sie fragen, so wie sie das vermutlich bei den Geruchsproben gemacht haben! Sagen Sie aber auch den Bürgern dieses Landes: [...][Link] [Cache]
Mein Parteibuch Blog: Wie kann Deutschland den Afghanistan-Krieg gewinnen?
05/25/2007 12:31 PM

Beim Anschlag auf Bundeswehrsoldaten auf einem Markt im afghanischen Kunduz haben die deutsche Politik und die breite Öffentlichkeit erstaunt zur Kenntnis genommen, dass sich Deutschland im Krieg befindet und im Krieg Menschen sterben. Auch wenn die Debatte um den Betrug des Afghanistan-Krieges, von dem deutsche Politiker sagen, dies sei ein mittel- bis langfristiger Krieg, der noch 30 Jahre dauern könne, viel zu spät kommt, so muss von der diesen Krieg verantwortenden Politik trotzdem die Frage beantwortet werden, wie Deutschland diesen Krieg gewinnen will.

Wenn ein Kenner der Region wie Peter Scholl-Latour sagt, dass dieser Krieg nicht mehr gewinnbar sei und davor warnt, in welcher verhältnismäßig aussichtslosen Situation sich die deutschen Truppen in Afghanistan befinden, dann darf das deutsche Volk sicherlich von der Politik eine plausible Antwort auf diese sehr ernste Frage verlangen.

Da der deutschen Politik, deutschen Journalisten und der deutschen Öffentllichkeit gemeinsam ist, dass die Diskussion im wesentlichen völlig frei von Fakten und Hintergrundwissen geführt wird, soll, bevor auf die Frage eingegangen wird, hier erst einmal ein kurzer Abriss der Geschichte des Afghanistan-Krieges gegeben werden.

Der Grund für den Krieg gegen Afghanistan waren die Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington am 11.09.2001. Für diese Anschläge wurde, obgleich 15 von 19 der als Selbstmord-Attentäter beschuldigten Personen unstreitig die Staatsbürgerschaft von Saudi-Arabien besaßen, Afghanistan verantwortlich gemacht. Die Schuld der machthabenden Taliban in Afghanistan soll darin bestanden haben, eine Gruppierung namens Al Qaida beherbergt zu haben, aus deren Reihen die als Selbstmord-Attentäter beschuldigten Personen kamen. Um sich gegen diesen Angriff zur Wehr zu setzen und weitere Angriffe der Gruppierung Al Qaida zu verhindern, beschloss de NATO das Inkrafttreten des Bündnisfalles.

Deutschland hat dann bündnistreu im Rahmen der von der UN legitimierten “Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe” (ISAF) etwa 1200 Soldaten zur Sicherung des Friedens in der eroberten afghanischen Hauptstadt Kabul und der Sicherung des Nachschubes auf dem usbekischen Luftstützpunkt Termez bereitgestellt. Aus dem offensiven Kampf gegen Kriminalität soll die ISAF sich heraushalten und stattdessen Schulungen der afghanischen Armee und Polizei durchführen, damit die afghanische Regierung diese Aufgabe selbst wahrnehmen kann. Damit, dass die ISAF sich aus offensiven Kampfhandlungen gegen Verbrechen und Terrorismus heraushalten sollte, war die Hoffnung verbunden, dass die ISAF nicht als Feind und Besatzer wahrgenommen wurde. Die deutsche Kriegsstrategie bestand - und besteht offiziell immer noch - darin, die Unterstützung der afghanischen Bevölkerung durch die gleichzeitige Durchführung ziviler Hilfsleistungen wie den Bau von Schulen zu gewinnen.

Gleichzeitig zur ISAF wird in Afghanistan unter Führung der USA die “Operation Enduring Freedom” (OEF) durchgeführt, mit der “der Terrorismus” als direkte Antwort auf die Anschläge des 11. September 2001 militärisch offensiv bekämpft wird. Bei den offensiven militärischen Aktionen der OEF ist es immer wieder dazu gekommen, dass Dutzende von afghanischen Zivilisten durch Bombardierung und Beschuss aus Versehen umgebracht worden sind. Die Strategie der allierten Kriegsparteien bestand also - und besteht noch - im wesentlichen darin, dass die brutal vorgehenden Kräfte der OEF Gebiete erobern und “von Terroristen säubern” und die ISAF den Aufbau einer Zivilgesellschaft absichert. Damit die ISAF - und damit die Bundeswehrsoldaten - von der Bevölkerung nicht als Kriegspartei wahrgenommen wurde, und Angriffe auf die ISAF durch die Bevölkerung nicht als Befreiungskampf gegen Besatzer, sondern als Terrorakte gegen die Beschützer von Schulen, wahrgenommen werden, war es geplant, die Operationen OEF und ISAF strikt zu trennen. Darauf, dass die afghanische Bevölkerung einen feinen Unterschied zwischen ISAF und OEF macht, und die ISAF als Absicherung der Zivilgesellschaft wertschätzt, basiert der gesamte Kriegsplan des Kampfes der Bundeswehr um die Herzen der afghanischen Zivilbevölkerung.

Dass die Bevölkerung diesen psychologischen Trick der Allierten nicht mehr schluckt, sondern die Unterscheidung zwischen ISAF und OEF in den Augen der afghanischen Bevölkerung zunehmend verschwindet, haben sich die Allierten und die deutsche Politik selbst zuzuschreiben. Bereits zu Beginn der ISAF Operation stellte die Bundeswehr 100 Soldaten des als besonders rücksichtslos berüchtigten Kommandos Spezialkräfte (KSK) im Rahmen der ISAF für die OEF bereit, die fernab jeglicher Kontrolle durch Parlament und Öffentlichkeit, offenbar massiv in Kämpfe der OEF verwickelt waren und einen Geheimkrieg in Afghanistan führten. Da die Operationen streng geheim waren und die afghanische Bevölkerung von diesem geheimen Krieg der Deutschen in Afghanistan nicht Kenntnis erhalten sollte, sollten die Operationen der KSK keine Gefahr für den Kampf der ISAF um die Herzen der afghanischen Zivilbevölkerung darstellen. Der riskante Plan, die afghanische Bevölkerung diesbezüglich für dumm zu verkaufen, hat anfänglich auch einigermaßen geklappt. Weil das so schön geklappt hat, hat die Bundeswher nun auch noch Tornado-Kampfflugzeuge zur Aufklärung nach Afghanistan verlegt. Der afghanischen Bevölkerung - und der deutschen Bevölkerung übrigens auch - wurde gesagt, dass diese Tornados nur Fotos machen und deshalb nicht an den Kriegshandlungen der OEF beteiligt seien. Dass die am Himmel für jedermann sichtbaren deutschen Kampfflugzeuge keine Bilder von der schönen Landschaft machen, sondern dazu da sind, Ziele zu finden und zur Vorbereitung nachfolgender blutiger Angriffe zu markieren, wird schnell jedem Kind klar. Erst kommen die deutschen Tornados und dann wird geschossen oder gebombt. Dass es etwas gundsätzlich anderes ist, wenn die ISAF Krieg gegen aufständische Taliban führt, als wenn die OEF Krieg gegen talibanische Terroristen führt, ist auch in Afghanistan niemandem mehr zu vermitteln. Die psychologisch grundlegende Kriegsplan, dass die afghanische Bevölkerung zwischen der ISAF als Beschützer und der OEF als Kriegspartei unterscheidet, ist gescheitert.

Stattdessen wird der Kampf von der afghanischen Bevölkerung sicherlich eher so wahrgenommen, dass westliche Alliierte und ihre afghanische Marionettenregierung, pakistanische Taliban und afghanische Mudjaheddin um die Rekordernten an afghanischem Opium Krieg führen. Schließlich weiß dort jedes Kind, dass Opium das wichtigste Exportgut Afghanistans ist und die Ernten prakitsch überall blendend ausfallen. Damit haben sie deutschen Politikern, Journalisten und der deutschen Öffentlichkeit viel voraus, denn die Idee, dass deutsche Soldaten in Afghanistan einen Krieg um Opium führen könnten, ist in Deutschland bisher öffentlich noch gar nicht diskutiert worden. Wer weiß hier in Deutschland auch schon, auf welchen geheimen Wegen das afghanische Opium, mit dem 93% des Weltbedarfs an Heroin gedeckt werden, letztlich als Heroin in die USA oder auf die Absatzmärkte deutscher Großstädte wie Hamburg oder nach Berlin gelangt?

Nach einigen Aufstockungen der Truppenkontingente ist die Bundeswehr inzwischen mit etwa 3000 Soldaten in Kabul und Kunduz in den Afghanistan-Krieg verwickelt. Mit dem Scheitern der Kriegsstrategie, den Krieg in den Augen der afghanischen Öffentlichkeit fein säuberlich in OEF und ISAF zu teilen, ist die Fortführung des Einsatzes mit der bisherigen Taktik nicht mehr erfolgversprechend. Um so dringlicher ist es, nun von Politikern plausible Antworten auf die Frage zu verlangen, wie Deutschland diesen Krieg gewinnen will. Antworten wie die, dass notfalls noch 30 Jahre so weiter gemacht werde wie bisher, können aufgrund der veränderten Umstände nicht befriedigen. Schießlich sind diejenigen der 3000 Soldaten der Bundeswehr, die aufgrund des Kampfes um die afghanischen Herzen einen vergleichsweise engen Kontakt zur Bevölkerung brauchen, sehr einfach zu treffende Zielscheiben. Es entspricht der Kriegslogik, wenn die Taliban für die Angriffe der Allierten Vergeltung durch Angriffe auf die relativ leicht zu treffenden Bundeswehrsoldaten üben. Einen vernünftigen Schutz dagegen gibt es nicht, wenn die Bevölkerung solche Angriffe als legitime Vergeltung toleriert.

Was also kann die deutsche Politik tun, um den Afghanistan-Krieg zu gewinnen, in dem sich die Bundeswehr nach Meinung von Peter Scholl-Latour in einer “verhältnismäßig aussichtslosen Situation” befindet? Mein Parteibuch möchte dazu einen Vorschlag machen, und fordert alle Leser von Mein Parteibuch auf, diesen Vorschlag zu diskutieren und ihn nach Möglichkeit auch mit Abgeordneten des deutschen Bundestages zu besprechen, die für den Krieg verantwortlich sind.

Da die Trennung der Operationen OEF und ISAF der afghanischen Bevölkerung nun nich mehr vermittelbar ist, ist es notwendig, dass OEF und ISAF gemeinsam die Herzen der afghanischen Bevölkerung erobern. Neben dem Verzicht auf unnötige Gewalt durch die OEF kann die USA jedoch noch etwas sehr wichtiges tun, um den Krieg zu gewinnen. Sie können für die weitere Aufklärung von Verdachtsmomenten sorgen, derer zufolge angenommen wird, dass die USA die Kriegsgründe erfunden und selbst inszeniert haben. Die USA können für eine weitere, möglichst glaubwürdige Aufklärung der Anschläge vom 11. September 2001 sorgen. Eine tiefergehende Untersuchung dieses Verbrechens kostet die USA sicher keinen allzu großen Beitrag.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Anschläge vom 11. September 2001 der offzielle Grund dafür sind, dass deutsche Soldaten in Afghanistan ihr Leben riskieren, kann die deutsche Regierung mit Fug und Recht von den USA verlangen, dass diese Ereignisse rückhaltlos aufgeklärt werden. In Anbetracht der Tatsache, dass die deutsche Regierung wegen dieses Ereignisses auf Bitte der amerikansichen Regierung das Leben deutscher Soldaten opfert, darf die Antwort der USA auf eine offiziell und öffentlich vorgetragene diesbzügliche Bitte des deutschen Bündnispartners sicherlich nicht lauten, dass die Aufklärung der Ereignisse, mit dem die USA den Bündnisfall der NATO begründen, eine interne Angelegenheit der USA ist.

Viele Menschen in arabischen Ländern glauben nicht, dass eine arabische Organisation namens Al Qaida für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich ist, sondern glauben, dass die CIA im Auftrag der amerikanischen Regierung für die Anschläge selbst verantwortlich ist. Menschen in arabischen Ländern können auf den dort überall erhältlichen DVDs auch Filme wie Loose Change und Terrorstorm sehen. Selbst ausländische Regierungschefs wie der venezolanische Präsident Hugo Chevez glauben, dass es möglich sein könnte, dass die USA selbst die Anschläge vom 11. September 2001 orchestriert haben, um die Kriege in der arabischen Welt führen zu können. Und nicht zuletzt glaubt auch der amerikanische Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat John Kerry, dass das WTC Gebäude Nummer 7 durch eine kontrollierte Sprengung zum Einsturz gebracht wurde und das offizielle Untersuchungsergebnis in diesem Punkt die Unwahrheit sagt. Die bohrenden Fragen, die sich daraus ergeben, sind bis heute unbeantwortet.

Das ist Wasser auf die Mühlen all derjenigen, die in Afghanistan und anderswo in arabischen Ländern Menschen dafür gewinnen wollen, gegen die Invasoren aus den USA und Europa zu kämpfen. Mit solchen Argumenten können wegen der lückenhaften Untersuchung der Vorfälle vom 11. September 2001 Selbstmordattentäter gefunden werden, die in den heiligen Krieg ziehen und deutsche Soldaten töten. Angesichts dessen, dass die lückenhafte Aufklärung der Anschläge vom 11. September 2001 das Leben deutscher Soldaten gefährdet, können auch die Gefühle der Angehörigen der Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 kein Grund sein, eine weitere Aufklärung der Geschehnisse zu verweigern. Eine weitere Aufklärung der Ereignisse vom 11. September 2001 ist im Gegenteil Grundlage, um die durch die Vermischung von Operationen der OEF und der ISAF verloren gegangene Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen. Und nicht zuletzt würde eine weitere Aufklärung der Ereignisse vom 11. September 2001 auch die Glaubwürdigkeit der USA im Irak stärken.

Wenn die deutsche Regierung den Afghanistan-Krieg gewinnen will, dann sollte sie zur Steigerung der Glaubwürdigkeit und Akzeptanz des Einsatzes in Afghanistan von den USA lautstark eine weitergehende Aufklärung der Ereignisse vom 11. September 2001 verlangen.

Lautstark sollte die Regierung das deshalb verlangen, damit wenigstens die Deutschland ein Stück der durch KSK Einsatz und Tornados verloren gegangenen Glaubwürdigkeit zurückgewinnt, falls die amerikanische Regierung das Ersuchen ablehnen sollte, was sich natürlich niemand vorstellen könnte, weil das ja dann so aussähe, als habe sie etwas zu verbergen.

Mein Parteibuch fordert alle Leser auf, diese Sicht der Dinge ihren Abgeordneten näher zu bringen und mit ihnen darüber zu diskutieren. Auch eine Entschließung des Bundestages, mit der der Bundestag die amerikanische Regierung um weitergehende Aufklärung der Ereignisse vom 11. September 2001 bittet, wäre sicher hilfreich.

PS:
Außerdem könnte mal jemand unsere britischen Alliierten darum bitten, die Geschichte mit den beiden als Moslems verkleideten Briten, die im September 2005 in Basra erst mit einem Kofferraum voll Bombenbau-Utensilien verhaftet wurden, nachdem sie einen irakischen Polizisten bei einer Polizeikontrolle erschossen hatten, und dann mit britischen Panzern aus dem Gefängnis befreit wurden, aufzuklären. Der naheliegende Verdacht, dass britische Soldaten möglicherweise in terroristische Aktivitäten verstrickt Terroranschläge begehen würden, untergräbt sicherlich auch das Vertrauen zu ISAF und OEF in Afghanistan.

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Blix: "Stoppt Dimona"
05/25/2007 12:01 PM
Hans Blix, der damalige Chefwaffensinspektor der UNO vor dem Irakkrieg und jetziger Vorsitzender der Kommission für Massenvernichtungswaffen, hat sich auf einer internationalen Tagung zur “Verhinderung einer nuklearen Katastrophe” für eine Atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten ausgesprochen:


“Was den Nahen Osten betrifft, da hat der Iran gesehen was im Irak passiert ist und sich deshalb für ein Atomprogramm entschieden. Israel sieht die arabischen Staaten. Und jetzt fangen Jordanien, Ägypten und andere Golfstaaten an einen nuklearen Brennstoffkreislauf aufzubauen, was sie der Möglichkeit der Entwicklung nuklearer Waffen näher bringen würde.

Was würde diese Länder dazu bringen, sich sicher zu fühlen? Gegenseitige Nichtangriffsabkommen.

Der schnellste Weg zu garantierter Sicherheit ist eine Massenvernichtungswaffenfreie Zone.

Wenn alle Länder im Nahen Osten sich dazu verpflichten, auf einen nuklearen Brennstoffkreislauf zu verzichten, könte solch eine Zone errichtet werden.

Israel (…) könnte gemeinsam mit dem Iran und allen anderen Staaten der Region eine Vereinbarung zum Stop jeglicher Brennstoffaktivitäten treffen.”



Speziell gegenüber Israel bekräftigte Blix sein Anliegen noch einmal in diesem Interview mit YNet-News:



“Wir nehmen an, dass Israel 200 Atombomben hat. Stoppt die Arbeit (im israelischen Atomreaktor) Dimona.”



Ups, Blix hat das verbotene Wort gesagt. Israel entwickelt schon lange Atomwaffen. Mordecai Vanunu, ein ehemaliger Mitarbeiter in Dimona, hatte dies bereits 1986 publik gemacht. Daraufhin hatte Israel ihn ohne Zustimmung durch die italienische Regierung aus Rom entführt und wegen Verrats für 18 Jahre eingesperrt, 11 Jahre davon musste Vanunu in Isolationshaft verbringen.
Im Dezember 2006 hat dann der israelische Premier Ehud Olmert vor laufender Kamera aus Versehen zugegeben, dass Israel über Atomwaffen verfügt.
Obwohl die Welt das schon lange weiß hat Israel dies nie offiziell zugegeben, weil dieser Umstand amerikanische Finanzhilfe für das Land schwieriger gestalten würde.

Leider wird im Interview mit YNet auch klar, dass Blix Vorschlag nicht konsequent ist. Denn er fordert von Israel nur die Einstellung weiterer Aktivitäten, nicht die Vernichtung der bereits vorhandenen Atombomben. Unter dieser Prämisse macht der Vorschlag einer Atomwaffenfreien Zone in Nahost nur wenig Sinn.

Übrigens haben manche in Israel recht interessante Vorstellungen, was man mit diesen Atombomben so anstellen könnte. Der Telegraph zitiert Martin van Creveld, einen “angesehenen” Militärhistoriker von der Hebräischen Universität in Jerusalem. Der drohte im September 2003:


“Wir besitzen mehrere hundert nukleare Gefechtsköpfe und Raketen und können die auf Ziele in alle Richtungen schießen. Wir haben die Kapazitäten dazu, die gesamte Welt mit uns mitzureißen. Und ich kann Ihnen versichern dass dies geschehen wird bevor Israel untergeht.”



In dieser Fassung auf Indymedia wird noch ein anderes Details aus Crefelds Warnung übersetzt:

“‘Wir haben einige Hundert von Atomsprengkörpern und Raketen und können sie auf Ziele überall werfen, vielleicht selbst auf Rom. Mit Flugzeugen sind die meisten europäischen Hauptstädte ein Ziel’.

(Reporter): Dann wird Israel ein Schurkenstaat sein?

‘Ich will dazu General Moshe Dayan zitieren: „Israel muß wie ein toller Hund sein, zu gefährlich, um ihn zu berühren". Unsere Armee ist von der Stärke her nicht die Nummer 30 in der Welt, sondern die Nummer 2 oder 3. Wir haben die Möglichkeit, die Welt mit uns zusammen untergehen zu lassen. Und ich kann Ihnen versprechen, daß dies auch geschieht, bevor Israel untergeht.’”



Israelische Atomraketen auf Rom und andere europäische Hauptstädte? Hofentlich hört ihm kein durchgeknallter israelischer General zu.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass ein atomwaffenfreier Naher Osten tatsächlich ein gewaltiger Schritt zum Frieden wäre.

DaRockwilda[Link] [Cache]
Play rough!: Suffragetten 2.0
05/25/2007 11:28 AM
Als Antwort auf den BLOGine 2007-Award, der die beste Bloggerin kürt, hat lanu kürzlich den BLOGockel 2007-Award gestartet, der den großmauligsten Blog-Macho Deutschlands würdigen soll, klingt für mich alles nach dem Versuch, es Robert Basic mal so richtig zu zeigen und mal wieder auf den Konflikt, den die beiden kürzlich miteinander hatten aufzuspringen und nachzutreten, tolle Motivation, was für ein sinnlos Award, aber auch eine effiziente Art, sich die Zeit zu vertreiben.
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Perspektive2010.org: Zitat des Tages
05/25/2007 11:27 AM

Das was die INSM, Mohn / Bertelsmann, Springer und die Gebührenerpresser an Desinformation betreiben ist die wahre Gefahr. Die wollen das Geld der Armen. Eigentlich wollen sie das Geld aller und sämtliche Lebensleistung aller, nur damit sie sich überfressen und an den Qualen der anderen weiden können.

Jochen Hoff

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Perspektive2010.org: Wir müssen den Gürtel enger schnallen!
05/25/2007 10:52 AM

Aber für wen? Für die da oben:
Löhne, Gehälter, Vermögens- und Unternehmensgewinne

(via jjahnke, fefe)

Denn wir alle wissen doch: Den Millionären geht es schlecht!

Würde ich nun ganz im Stile der Neoliberalen ein Ende der Umverteilung (von unten nach oben) fordern, würde dies bedeuten:

  • Höhere Unternehmenssteuern und Sozialabgaben für Arbeitgeber
  • Höhere Steuern auf Kapitalerträge und Erbschaften
  • Gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 7,50 Euro, besser 9,00 Euro
  • Kräftige Lohnzuwächse im zweistelligen Bereich fordern

Aber das fordert ja keiner der Super-Neoliberalen, wie sie auch bei der INSM herumlungern, weil sie den Hals immer noch nicht voll genug haben. Vielleicht hilft ja mal ein kräftiger Schlag vor den gierigen Hals :mrgreen:

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Perspektive2010.org: Watchblog Islamophobie jetzt als Multi-Blog
05/25/2007 10:15 AM

Ende März hatte Arne Hoffmann sein Blog zum Watchblog Islamophobie umgewidmet, um der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit gegen Muslime kritisch entgegenzutreten. Fortan hatte er dort über das Gegeifer der Islamophoben und die Hetzjagden einiger Medien gegen Moslems berichtet. Nun gibt es ein eigenständiges Watchblog Islamophobie, das von mehreren Autoren betrieben wird und natürlich schreibt auch Arne Hoffmann dort weiter über Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit.

Ich wünsche gutes Gelingen! ;)

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HU-Marburg: Legal, illegal, scheiß Schleichwerbung!
05/25/2007 10:13 AM
EU-Ministerrat legalisiert "Product Placement" im Fernsehen - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
Politblog.net: Über diese "Destabilisierung" anderer Länder
05/25/2007 09:51 AM
Die Massenmedien erzählen euch gern von bösen Terrorstaaten wie Syrien und dem Iran, die andere Länder durch geheime Operationen “destabilisieren”. So wurden im Zuge der Anschläge der Terrororganisation Fatah Islam unter anderem auch von der Jungen Welt mysteriöse Mächte in Syrien hinter der Gruppe vermutet:



“Im Libanon herrscht die Ansicht vor, hinter der Gruppe Fatah al-Islam stecke der syrische Geheimdienst. Syrien wolle Libanon destabilisieren, um die Einrichtung eines internationalen Tribunals zur Untersuchung des Mordes an Expremier Rafik Hariri zu verhindern.”



Ja diese bösen Destabilisierer. Und das alles schreibt die Junge Welt, obwohl die Gruppe Fatah Islam in Wahrheit von den USA in ihrem Morden unterstützt wird.

Dem Iran wird gerne eine “destabilisierende” Einmischung im Irak angedichtet. Lieblingslüge war hier die iranische Unterstützung des irakischen Widerstands mit angeblich so hochentwickelten Sprengwaffen, welche der dümmliche irakische Widerstand wohl kaum selbst herstellen könnte. Spätestens mit der Entdeckung von Fabriken im Irak die eben diese Sprengwaffen herstellten löste sich die Anschuldigung dann wieder in Wohlgefallen auf.

Während die obig beschriebenen Versuche der “Destabilisierung” also den betreffenden Ländern nichts als Lügen sind und es keine Beweise für eine tatsächliche dahingehende Politik seitens der Regierungen in Damaskus und Teheran gibt, kommt dieser Tage von einem anderen terroristischen Regime die explizite Ankündigung solcher “Destabilisierungsmaßnahmen”:


“(Präsident Bush) hat die CIA im Geheimen dazu ermächtigt, eine verdeckte ’schmutzige’ Kampagne zur Destabilisierung des Iran durchzuführen. Dies bestätigten amtierende und ehemalige Geheimdienstmitarbeiter gegenüber ABCNews.com.

Die Quellen, die wegen der delikaten Natur der Angelegenheit anonym bleiben wollten, sagten Präsident Bush habe ein ‘präsidentielles, nicht tödliches Verdikt’ (nonlethal presidential finding) verkündet, welches einen ausgearbeiteten Plan der CIA ins Rollen bringt. Dieser enthält den Quellen zu Folge eine koordinierte Kampagne aus Propaganda, Disinformation sowie einer Manipulation der iranischen Währung und iranischer internationaler Transaktionen.”



Wenn man jetzt bei Google News nach “cia iran” sucht, findet sich in den gesamten deutschen Massenmedien nur ein einziger Artikel von Heiko Wenzel in der Berliner Umschau, der die Sache aufgreift.

Im Vergleich dazu wäre eine ähnliche Meldung einer iranischen oder syrischen Zeitung, die von einer vom jeweiligen Präsidenten in Auftrag gegebenen Destabilisierungskampagne gegen ein westliches Land oder Ziele wie den Irak oder den Libanon sprechen würde, groß verbreitetes Thema in der Spiegelfokuszeitwelt.

Und ebenso würden sich deutsche Politiker im Fernsehen die Klinke in die Hand geben, um härteres Vorgehen gegen diese internationalen Störer des Friedens zwischen den Völkern zu fordern. Im Fall des Friedensstörers Bush hingegen betretenes Schweigen.

Liebe Mitarbeiter von Massenmedien, so werdet ihr eure Arbeitsplätze über kurz oder lang verlieren. Mit Ausnahme von Heiko Wenzel von der Berliner Umschau wie ich hoffe.

DaRockwilda[Link] [Cache]
Deutschland Debatte: Der Krieg im Irak geht weiter
05/25/2007 08:38 AM
Die Demokraten in den USA wurden von vielen als Hoffnungsträger angesehen, dieser Schlachthauspolitik des überalterten U$A- Präsidenten ein Ende zu setzen: weit gefehlt! Die Demokraten sind, das haben die Abstimmungen über zusätzliche Mittel für den Irak- Krieg gezeigt, in engem Schulterschluß mit den Republikanern auf demselben Wege, wie auch Bush: kämpfen bis zum Endsieg. Dabei [...][Link] [Cache]
Politblog.net: Die Attentate in Kunduz - Ungereimtheiten und Fragen
05/25/2007 07:55 AM

Eine Dokumentation von Florian Horváth

Im Folgenden sollen einige offensichtliche Widersprüche in der Berichterstattung der Medien beim Anschlag auf Afghanen und Deutsche auf einem Marktplatz in der Provinz Kunduz am Samstag, 19. Mai 2007, untersucht werden.

Kunduz - Anschläge Mai 2007

WER HAT SICH HOCHGESPRENGT?

Laut Darstellung der Zeitung Bild sind deutsche Reservisten auf dem Weg in ein Elektronikgeschäft, um Kühlschränke zu kaufen. Daraufhin mischt sich ein Selbstmordattentäter unter die Menge und sprengt sich in die Luft. Er wird beschrieben als junger Mann etwa Mitte 20, der eine Pluderhose und ein weißes Hemd trägt.

Bei RTL erhält man hingegen gänzlich andere Informationen: Die Soldaten wären per Pedes unterwegs und würden patroullieren. Hier heißt es nun, der Attentäter hätte eine Burqa getragen und wäre gezielt auf die deutsche Gruppe zugegangen. Außerdem wird Herr Andreas Lünser von Spiegel-TV telefonisch interviewt, der von ZWEI Attentätern spricht.

Selbst in der Wikipedia ist zu lesen, dass es sich um zwei Selbstmordanschläge der Taliban auf einem Teemarkt handelt, bei denen drei deutsche Bundeswehrsoldaten sowie mehrere Zivilisten umgebracht wurden. Drei weitere Soldaten wurden nach Wikipedia schwer verletzt. Der Anschlag hätte sich in dem Moment ereignet, als die deutschen Soldaten ihr gepanzertes Patroullienfahrzeug verließen, um an einem Marktstand Gebrauchsgegenstände für das Camp einzukaufen.

Das war auch die ursprüngliche Version. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur hatten sich am Samstagmorgen in Kunduz zwei Selbstmordattentäter unabhängig voneinander in die Luft gesprengt. Warum das der Gouverneur der Provinz Kunduz, Mohammad Omar, korrigierte und warum danach eifrig in Online-Publikationen die Inhalte auf einen statt zwei Attentätern geändert wurden, ist bislang unklar.

WER WAREN DIE OPFER?

Die drei deutschen Toten heißen laut Bild Matthias S., Michael N. und Michael D. Eine genauere Recherche ergibt, dass Michael D. aus dem Stadtteil Crumstadt der südhessischen Gemeinde Riedstadt stammte. Ungereimtheiten ergeben sich jedoch weiterhin bei allen Berichten bzgl. der Verwundeten und Verstorbenen. Mal sind es mehr, mal weniger. Richtig einig wird sich niemand.

VORWISSEN DER BEHÖRDEN UND DER MEDIEN

Provinz-Gouverneur Omar machte sofort “Al-Qaida und ihre afghanischen Diener” für die Tat verantwortlich. Angeblich bekannten sich zu der Tat auch radikalislamische Taliban, doch ermittelt wird gegen Unbekannt. Omar wusste erstaunlicherweise schon im Vorfeld von den Attentätern. Der Deutschen Presse-Agentur teilte er mit, dass er wenige Tage vor Samstag wichtige Informationen erhalten hätte, wonach vier Selbstmordattentäter in die Provinz eingedrungen seien. Wie kann also ein Attentat auf deutsche Soldaten geschehen, wenn die Behörden aus der Gegend davon wussten? Wieso waren die zwei Attentäter überhaupt im Vorfeld über den Zwischenstop der deutschen Soldaten informiert?

Doch nicht nur der Gouverneur wusste Bescheid, auch das Fernsehen war vor irgendwelchen Sanitätern da, obwohl die Bundeswehr in Kunduz eine Liegenschaft besitzt. Nach Recherchen von Bild-Redakteuren hatten die Attentäter angeblich während der 30-minütigen Fahrt der Soldaten schon afghanische TV-Sender informiert. Deswegen seien zum Explosionszeitpunkt auch Reporter vor Ort gewesen. Ein gewisser Abdul Qadeer Merzai, Nachrichtenchef bei “Ariana Television” in Kabul, soll gesagt haben: “Unser Korrespondent hat vorab einen anonymen Tipp bekommen, dass dort auf dem Basar etwas passiert”. Natürlich wurde aufgrund der Brisanz dieser Tatsache der Spiegel zur Gehirnwäsche herangezogen. In ihm dementiert man die Vorabinformation des Fernsehsenders. Trotzdem ist es fraglich, wieso die Kamera eher dort war als ärztliche Helfer!

WAS ZEIGT DAS VIDEO?

Wie schon erwähnt ist es seltsam, wenn ein Kamerateam vorher informiert wird und vor anderen Helfern am Tatort eintrifft. Darüber hinaus ist auch zu erwähnen, dass das Video vom Anschlag in Kunduz weder Leichen, noch weitere Verletzte zeigt. Der Kameramann hält strikt auf den Verwundeten, welcher sich bei Bewusstsein zwischen den Trümmern des Marktes befindet. Er blutet, scheint jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Anschließend hat man eine Perspektive, die die örtlichen Behörden zeigt. Der verletzte Soldat wird während den Aufnahmen nicht versorgt und weitere Opfer sind nicht zu erkennen.

Wenn es so ein Inferno war, dass drei Deutsche starben und fünf Deutsche verwundet wurden, dann müssen sie sich alle in unmittelbarer Nähe der Attentäter befunden haben. Wieso sieht man sie dann aber nicht auf dem Video in der Nähe dieses verletzten Soldaten? Wieso sieht man keinen verletzten oder toten Afghanen in der Nähe? Wieso ist der Soldat neben dem Verwundeten in bester Verfassung? Stellen Sie sich vor, sie wären der Kameramann, der den Ort des Geschehens augenblicklich nach der Tat filmt - Würden Sie bei diesem Chaos nur einen verletzten Soldaten aufnehmen?

DIE GLAUBWÜRDIGKEIT

Auf N24 konnte man gegen Mittag des 21. Mai permanent Meldungen zum Anschlag in Kunduz betrachten. Die dazu gezeigten Aufnahmen waren eindeutig zusammengeschnitten. Sie zeigten zum einen den verwundeten Soldaten vom 19. Mai in Kunduz, aber auch wie Leichen auf einen Pick-Up verladen wurden. Jedoch stammten letztere Aufnahmen eindeutig aus Gardez. In diesem Ort fand einen Tag später, am 20. Mai, ein Anschlag statt, nachdem ein Convoy der USA durch die Stadt fuhr. Wieso war es notwendig, Filmmaterial zweier verschiedener und weit voneinander entfernter Handlungsorte zusammenzufügen?

Kunduz - Berichterstattung N24

Das beschädigte Auto stand in Wahrheit in Gardez:
Das beschädigte Auto Das beschädigte Auto Das beschädigte Auto

Der beschädigte LKW stand in Wahrheit in Gardez:
Der beschädigte LKW Der beschädigte LKW

Die Umgebung ist Gardez:
Die Umgebung Die Umgebung Die Umgebung
(Fotos zum Vergrössern anklicken)

Weil bisher mehrfach darüber berichtet wurde, dass die USA selbst Anschläge unter falscher Flagge im Irak durchführte (Quelle: a, b, c, d), sollte man sich des weiteren fragen, ob es nicht auffällig ist, dass ein amerikanischer Convoy durch die afghanische Stadt Gardez rollt und es kurze Zeit später knallt. Viel wichtiger ist außerdem die Suche nach Gründen. Kann es sein, dass der Anschlag gezielt geplant wurde, um die Berichterstattung von den beiden Orten Kunduz und Gardez womöglich zu vermischen? Wieso wird dieser Teil der Aufnahmen des Attentats, der Gardez zeigt aber Kunduz meint, nicht mehr gesendet?

WER PROFITIERT?

Am Wochenende vor dem Anschlag hatte sich das bundesweite Netzwerk der grünen Linken einstimmig für einen Sonderparteitag zum Afghanistankrieg ausgesprochen. Dabei sollte laut Landtagsabgeordnetem Rüdiger Sagel eine Perspektive des Abzugs aus Afghanistan besprochen werden, sowie der weitere zivile Aufbau. Der Anschlag hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht und der militärische Einsatz erhält also leider wieder Aufwind.

Erstaunlicherweise forderte der deutsche Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung vier Tage vor dem Anschlag in Kunduz fast eine Milliarde Euro mehr für sein Ministerium. Hintergrund sei die blendende Entwicklung der Steuereinnahmen. Er wollte auch keine Angaben machen, wofür das Geld genau gebraucht werde.

Interessant ist unter diesem Gesichtspunkt auch, dass das Auto von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann angezündet wurde. Einen Tatzusammenhang erkennt man bei der Polizei bisher nicht. Vermutet wird, es wären Anhänger der linken Szene wegen des G8-Gipfels gewesen. Sicherlich möchten die Ermittler schnellstens einen Schuldigen finden. Vielleicht war es aber auch nur ein Mahnmal, dass sich Diekmanns Journalisten zu ernsthaft mit den Nachrichten aus Afghanistan beschäftigt haben.

Auch das Bundeskriminalamt, welches die Ermittlungen zu dem Attentat in Kunduz aufgenommen hat, besitzt bisher noch keine Erkenntnisse über Täter und Hintergründe. Fraglich ist auch, wie man glaubhafte Aussagen gewinnen will, wenn man sich bisher weder über Aussehen, noch Anzahl der Täter einig ist. Außerdem wird sich ein Selbstmordattentäter kaum schuldig bekennen. Ebenso werden die Toten, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, kaum gegen die Täter aussagen können. Dieser Fall wird wahrscheinlich nicht ausreichend geklärt werden, aber vielleicht geht es genau darum…

WAREN ES TALIBAN?

Laut allen Berichten und auch der Bundeswehr ereignete sich das Attentat am Samstagmorgen, den 19. Mai, um 10.08 Uhr Ortszeit (07.38 Uhr mitteleuropäische Sommerzeit) im Stadtzentrum von Kunduz. Die angegebene Ortszeit in Afghanistan (AFT) erhält man durch die Zeitverschiebung wie folgt: Bei uns wird aufgrund der Sommerzeit zur mittleren Greenwich-Zeit (GMT) +2 Stunden gerechnet. Die Zeitdifferenz von GMT zu Afghanistanzeit (AFT) beträgt +4,5 Stunden. Als Zeitdifferenz zwischen Deutschland und Afghanistan ergeben sich also +2,5 Stunden.

Stellen Sie sich vor, Sie hören von dem Anschlag in Kunduz und wollen den Taliban die Schuld in die Schuhe schieben. Also schnell die Internetsuchmaschine des Vertrauens geöffnet und nach der Zeitverschiebung geschaut. Sie glauben nun, um Ihre Meldung authentisch aussehen zu lassen, müssen Sie Ihr gefälschtes Bekennerschreiben mit einem Zeitstempel versehen, der die Zeitverschiebung nach Afghanistan mit 3,5 Stunden laut UTC bemisst. Übersehen haben Sie dabei, dass Sie statt der mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) von der mitteleuropäischen Zeit (MEZ) ausgegangen sind - eine Differenz von exakt 1 Stunde. Also machen Sie sich ans Werk und fälschen ein Bekennerschreiben. Anders kann man es nicht erklären, dass sich die Taliban laut Deutscher Presseagentur zu einem Attentat bekannt haben, dass laut ihren Angaben gegen 11:00 Uhr stattgefunden haben soll. Auf diese Zeit kann nur jemand kommen, der nicht in Afghanistan lebt, aber trotzdem das Kuckucksei ins Nest der Taliban legen will. Sonst hätte er auf seiner Armbanduhr erkennen können, dass es in Kunduz erst kurz nach 10:00 Uhr Ortszeit (AFT) ist.

Die Meldung, um die es sich handelt, ist folgende:
‘Today at 11:00am a mujahedeen hero, Jawad, who is a resident of Kunduz province, attacked the German soldiers who were patrolling in the area,’ Zabeeullah Mujahed, a Taleban spokesman said in a statement posted at their website.” (Quellen Khaleej Times, Deutsche Welle)

Auf Nachfrage von Daniel Neun verwies man bei der Deutschen Welle auf den Nachrichtenticker der DPA. Woher diese Meldung stammt, wusste natürlich keiner. Auch über die Internetseite, die dieses Zitat enthalten haben soll, erhält man keinerlei Auskunft. Dementiert wurde jedenfalls nicht der Inhalt der Aussage. Grund genug auch für den Stern, diese Botschaft etwas verändert zu übernehmen.

Ähnlich auch bei Reuters. Der Quelle wird offenbar nicht nachgegangen, trotzdem liest man:
‘Our Taliban mujahid (holy warrior) blew himself up near the German troops and killed more than 10 German soldiers,’ Mullah Hayatullah Khan told Reuters by satellite telephone. ‘It was a very successful suicide attack on foreign troops and dozens of German soldiers were injured.’” (vgl. Berliner Kurier)

Traurig ist, dass man eine weite Reise antreten muss um zu erfahren, dass hier DPA und Reuters unbestätigte Meldungen als Wahrheit verkaufen. Nur in englischen Quellen ist zu lesen, dass nicht unabhängig überprüft werden konnte, ob es wirklich Taliban waren. Nicht einmal auf öffentlich-rechtlichen Sendern wie der Tagesschau wird auf die Quelle oder den unüberprüften Wahrheitsgehalt dieser Aussagen hingewiesen. Man “vergisst” einfach mal, dass es dafür keinerlei Beweise gibt.

DIE GLAUBWÜRDIGKEIT (TEIL 2)

Bei Spiegel Online findet man einen Artikel zu den Attentaten in Kunduz. Ihm ist ein Video beigefügt, dass wie folgt kommentiert wird:
" Annäherung an einen Tatort, Kunduz am Samstag Mittag. Als einzige ausländische Journalisten sind Reporter von Spiegel TV auf dem Marktplatz der Stadt, wo sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hat. […]"

Was uns als objektive Berichterstattung präsentiert wird, ist nichts weiter als ein Witz. Spiegel TV waren die einzigen Reporter aus dem Ausland. Doch nicht nur das. Wie durch ein Wunder waren sie schon Samstag Mittag dort. Also nicht einmal 2 Stunden nach dem Anschlag. Mal davon abgesehen, dass auch hier die Reporter hellsehen konnten, sollte man sich eine ganz wichtige Frage stellen: Wie transportiert man in etwa 2 Stunden drei tote Deutsche, fünf verwundete Deutsche und 17 Afghanen in ein Krankenhaus, vernimmt anschließend Zeugen, stellt Beweismittel sicher und überprüft Hinweise? Waren Sie schon einmal bei einem - wie es Merkel nannte - “perfiden Mord” und haben anschließend gesehen, wie lang man braucht, um einen Tatort zu begehen? Doch neben Abtransport der Verletzten und Toten, der Spurensuche und den Aufräumarbeiten hatte man sogar Zeit, das herumliegende Laub wegzukehren. Anders kann man sich folgende Bilder nicht erklären:

Kunduz, kurz nach 10:00 Uhr Ortszeit:
LAUT Spiegel: Kunduz, kurz nach 10:00 Uhr Ortszeit

Kunduz, gegen Mittag:
LAUT Spiegel: Kunduz, gegen Mittag
So schnell sollten die Behörden mal in Deutschland sein. Super, oder?

Peter Wichert, Staatssekretär des Verteidigungsministeriums, befand sich laut Angaben der Tagesschau zum Tatzeitpunkt im Nordosten Afghanistans. Die Frage ist natürlich, ob er seinen Besuch genutzt hat, um neue Methoden moderner Kriegsführung mit der Heeresleitung abzusprechen. Jedenfalls sind er und ein General aus dem Ministerium an den Ermittlungen beteiligt. Wonach wollen sie suchen, wenn der Tatort so schnell geräumt wurde. Woher die Täter kamen und ob sie sich selbst gesprengt haben, bleibt weiterhin sehr fraglich. Zeugen aus unmittelbarer Nähe können sich jedenfalls an nichts erinnern oder berichten ausschließlich von einem großen Knall.

(Autoren: Florian Horváth, Daniel Neun)

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Lumières dans la nuit: Der Nein-Tag
05/25/2007 04:18 AM

Ich werde niemals Vater sein.

Aber wenn ich Vater wäre, würde mein Kind — ebenso wenig wie ich — niemals seinen Geburtstag feiern. Jedenfalls nicht mit mir. Es gibt wichtigere Ereignisse im Leben eines Menschen als die recht passiv über ihm ablaufende Geburt, und doch gerät ihr Datum in Vergessenheit.

Eines Tages würde mein Kind mir gegenüber das erste Mal ein sehr wichtiges Wort erkennbar bewusst gebrauchen. Dieses wäre das Wort “Nein“. Diesen Tag würde ich im Kalender markieren. Und. Ich würde ihn jedes Jahr mit meinem Kind feiern, den Nein-Tag. Dieses Datum stünde dafür, dass mein Kind gelernt hätte, den Willen eines größeren und mächtigeren Wesens nicht unwidersprochen hinzunehmen, sondern klar und unmissverständlich den eigenen Unwillen mitzuteilen.

Ich würde so ein Ereignis zum Grund nehmen, einen Jahrestag zu feiern, den ich für menschenwichtiger hielte als die körperliche Geburt. Ich würde auch dafür sorgen, dass mein Kind wüsste, wie wichtig dieses Ereignis ist. Es handelt sich nämlich um das Erwachen des ersten Bewusstseins um die eigenen Bedürfnisse und des Wunsches, diese auch durchzusetzen — selbst denn, wenn dies kaum als möglich erscheint.

Die meisten Eltern scheinen so etwas nicht als Grund zum Feiern zu nehmen, sondern das erwachende Bewusstsein mit Gewalt zu brechen.

Deshalb haben wir hier auch die Zustände, die wir hier eben haben. Und deshalb haben wir so wenige der Menschen, der klar, vernehmbar und unmissverständlich Nein dazu sagen.

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Lumières dans la nuit: Übers Formulieren
05/25/2007 12:03 AM

Um ein beliebiges Problem zu lösen, muss es zuvor vernünftig formuliert werden. Viele schwierige Probleme sind nach dem Vorgang der vernünftigen Formulierung schon halb gelöst.

Dass wissen auch jene Menschen genau, die von vielen Fühlenden und Denkenden zu Recht selbst als ein Problem betrachtet werden. Darum tun sie alles, um die Sprache der Menschen zu verändern; um klare, fühlsame und eindeutige Begriffe durch nebulöses Geschwafel oder vernunftwidrige Angstmache zu ersetzen. (Wer wirklich nicht weiß, was ich damit meine, höre sich eine beliebige Debatte im Deutschen Bundestag an.) Auf der Grundlage dieser unvernünftigen Formulierungen werden dann jene Bedingungen geschaffen, die zu wirklichen Problemen führen, von denen aber offenbar ein recht einflussreicher Anteil der Menschen in Deutschland profitiert. Ein monströser Medienapparat trägt diese unvernünftige Blah- und Blähsprache dann in jeden Haushalt und damit in jeden Kopf, um letzte Reste von Vernunft und Fähigkeit zum klaren Denken im Keim zu ersticken. (Auch das System der staatlichen Zwangsbeschulung nimmt in diesem Prozess der Geistvernichtsung eine unrühmliche Rolle ein.)

Der erste Schritt zur Lösung der Probleme, die der gegenwärtig über die Gesellschaften ablaufende Prozess mit sich bringt, besteht darin, die den Profiteuren der Probleme so nützliche Sprache abzulegen. Vor die Denkleistung ist eine Übersetzungsleistung gesetzt, die Blah- und Blähsprache muss durch klares und vernünftiges Deutsch ersetzt werden. Dabei sind auch jene Wörter zu vermeiden, die durch gezielte Umdefinition inzwischen das Gegenteil des ursprünglichen Sinngehaltes ausdrücken, etwa das politisch instrumentalisierte Wort “sozial”. Diese Worte haben einen ambivalenten und missverständlichen Sinn angenommen, was Denken und Kommunikation erschwert. Im Falle des Wortes “sozial” liegt die mittlerweile etablierte Doppeldeutigkeit in der Spannweite zwischen “almosengewährend” und “zwischenmenschlich”, diese Überlagerung gibt dem eigentlich Sozialen einen bitteren Klang, der dem menschlichen Miteinander unangemessen ist.

Erst nach der Befreiung der Sprache von ihrem Missbrauch ist eine Formulierung der wirklichen Probleme möglich. Diese sind damit aber oft — wie ich schon eingangs schrieb — schon halb gelöst.

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