Sunday, June 22, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-06-01

Parteibuch Ticker Feed von 2007-06-01


keimform.de: Make Copyright History — and start now
06/01/2007 11:15 PM

Make Copyright HistoryAus aktuellem Anlass dokumentiere ich diese Indymedia-Meldung:

Als kleinen Beitrag zur praktischen Umverteilung stellen wir Links zu Downloads der aktuellen Alben aller Künstler, die am 7. Juni beim Konzerts der Aktion “Deine Stimme gegen Armut” teilnehmen, zur Verfügung.

Unter http://www.make-copyright-history.de.vu/ stehen entsprechende Links auf Torrent-Seiten zur Verfügung.

Sogenannte “geistige Eigentumsrechte” dienen dazu, Güter, die eigentlich reichlich vorhanden sind, zu verknappen. Das kann einerseits lästig (Filesharing), manchmal jedoch auch tödlich (Generika von AIDS-Medikamenten) sein. Die selben, die ihre Stimme gegen Armut erheben, sind oft die, welche sich für internationale Abkommen (in erster Linie das TRIPS) zur Verschärfung von Urheberrechten und Patenten einsetzen.

Durch Digital Restriction Management (DRM) sollen Urheberrechte auf technischer Ebene durchgesetzt werden, der Datenschutz bleibt dabei auf der Strecke. Diese Strategie reiht sich ein in immer neue staatliche Überwachungsmaßnahmen. An selbigen hat auch die Medienindustrie ein verstärktes Interesse, um besser gegen sogenannte Raubkopierer vorgehen zu können.

Die Rolle von Remixen, Raubdrucken und Kopien, die in der Vergangenheit immer ein Teil kulturellen Schaffens war, wird negiert. Während ursprüngliche Copyright-Gesetze Schutzfristen von nur wenigen Jahren vorsahen, überdauern diese inzwischen Jahrzehnte.

Dies soll nur ein kleiner Beitrag zur Debatte sein. Die Abschaffung aller Patente, Copyrights, Urheberrechte und sonstiger Auswüchse geistiger Eigentumsrechte wäre ein Anfang, um praktische Umverteilung zu gewährleisten und den Zugang zu billig herstellbaren Gütern zu vereinfachen, seien es nun Medikamente, Kulturerzeugnisse oder Software.

Kapitalismus versenken, Bono raubkopieren!

Make Copyright History

Disclaimer: Ich mache mir die Aktion natürlich nicht zu eigen. Ts.

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Berliner Seifenoper: Die Hexenjagd hat begonnen
06/01/2007 06:46 PM

Das ist ein Geschäft, dass sich amerikanische Anwaltskanzleien nicht entgehen lassen können: Konzerne wegen des Klimawandels auf Milliardenentschädigungen zu verklagen.

Den Anfang machten Rechtsanwälte bereits im April 2006 mit dem Sturm „Kathrina", der ein Jahr zuvor über New Orleans zog („Klimasündern droht Prozesswelle", SPIEGEL ONLINE). Die Anwälte haben 40 Öl-, Gas-, Energie- und Chemieunternehmen verklagt; Vorwurf: Die Firmen hätten zur globalen Erwärmung beigetragen, die dem Hurrikan erst seine zerstörerische Wucht verliehen und Tausende Menschen um ihr Hab und Gut gebracht habe.
Damit ist es amtlich: Nicht der Weg des Hurrikans direkt über die Stadt, nicht das marode Dammsystem, nicht die unzureichenden Rettungsmaßnahmen waren Schuld an Elend und Tod – es ist der, wie es so schön heißt, „anthropogen verursachte Klimawandel". Und an den glauben die Menschen (insbesondere in den Industriestaaten mit starker 68er-Prägung) stärker als frühere Generationen an den lieben Gott.
Frühere Hurrikane waren genauso stark? Die Erderwärmung führt eher zu weniger und schwächeren Stürmen? Ach was. Selbstloser amerikanischer Anwaltsgeist wird die Klimasünder schon zur Strecke bringen.
Weitere Klagen sind anhängig (Kalifornien vs. Autoindustrie!) oder in Vorbereitung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Bangla Desh oder die Seychellen Billionenforderungen an die westliche Welt stellen.
Russland und China werden aber ausgenommen, weil das so nette, sympathische Staaten sind, die den zerstörerischen Kapitalismus ja nie wirklich von Herzen übernommen haben, weil es sich dort so schlecht demonstrieren und noch schlechter prozessieren lässt, weil dort nicht so viel zu holen ist und weil ihre undurchschaubaren Regierungen etwas Einschüchterndes haben.
Abweichler werden schnell eingefangen. So wird Nasa-Direktor Griffin von Landsleuten als „ignorant, arrogant, völlig ahnungslos" und „Ideologe der Anti-Klimawandel-Bewegung (!)" bezeichnet. Er hatte es im Radio gewagt zu sagen, es sei arrogant anzunehmen, dass sich das Klima in Zukunft nicht ändern könne, und er sich nicht sicher sei, ob die Erwärmung überhaupt ein Problem darstelle.
Die Hexenjagd des 21. Jahrhunderts hat begonnen – gegen die finstere Industrie im Allgemeinen, die großen Konzerne im Besonderen und gegen Einzelpersonen, die sich laut über die Feinheiten des Klimawandels nachzudenken trauen, im ganz Speziellen.

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evilblog: Protest muss erlaubt sein
06/01/2007 06:43 PM

http://www.g8egen.net/g8index.php

Den “Berühmten Menschen” der Woche bekommen diesmal - für die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung - einige ungenannte Polizisten aus Hamburg. Die Geschichte “Wegen einer Projektion festgenommen” ist wirklich zu krass - und sowas schimpft sich dann Demokratie…

Bdolf1
ICH WILL MEINEN KEKS!

Je mehr Verbote, umso ärmer das Volk.
- Laotse, Dao-de-dsching

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Politblog.net: Wer stellt in Istanbul die Weichen?
06/01/2007 06:07 PM

Vom 31.Mai bis 3.Juni trifft sich die selbsternannte Elite

von pony huetchen und Die Worschula

Die meisten Menschen haben noch nie etwas gehört von den “Bilder- bergern” oder der “Bilderberg-Konferenz” (bis 1960 “Bilderberg-Gruppe”). Das ist nicht verwunderlich, denn die Medien berichten nicht darüber.

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Obwohl einige der mächtigsten Medienbosse immer wieder an den jährlich stattfindenden Treffen teilnehmen, steht in ihren Zeitungen kein Wort darüber. Alle möglichen Zusammenkünfte der Mächtigen werden ausführlich und mit großem Pressecorps bedacht. Nicht jedoch die Bilderberg-Konferenzen. Nur wenige, ausgewählte Journalisten sind zugelassen.
Die Teilnehmerliste und die offiziellen Tagesordnungspunkte werden laut Wikipedia der Presse zur Verfügung gestellt, aber die Presse hüllt sich in Schweigen.

Es gibt entsprechend wenige zuverlässige Informationen über dieses “Beisammensein”, das sich laut einer Aussage David Rockefellers 2003 als “informelles, privates Treffen” verstanden wissen will, das niemanden etwas angehe. Geheimnistuerei macht mißtrauisch, man wüßte gerne mehr. Im Internet schreibt einer vom anderen ab, oft ist die Herkunft einer Information nicht nachzuvollziehen und zu überprüfen. Eines jedoch ist sicher - momentan trifft sich die Bilderberg-Gruppe wieder einmal. Dieses Jahr vom 31.05.-03.06.2007 in Istanbul, vermutlich im Ritz-Carlton Hotel.

Ins Leben gerufen wurde dieses jährliche Treffen von 115-130 führenden Politikern und Medien- und Wirtschaftsbossen durch eine Idee von Józef Retinger, einem früheren Angehörigen des britischen Geheimdienstes. Zum ersten Mal traf 1954 eine Gruppe hochrangiger Vertreter der “Funktionselite” - die meisten aus NATO-Staaten - unter der Schirmherrschaft des niederländischen Königshauses und der milliardenschweren Familie Rockefeller im niederländischen Oosterbek zusammen. Ort des schon damals geheim gehaltenen Treffens war das Luxus-Hotel Bilderberg, nach dem sich die Gruppe fortan benannte. Damals soll das Treffen von der CIA finanziert worden sein, später wurden die Kosten aus “Spenden” gedeckt. Seitdem trifft man sich in wechselnder Besetzung jedes Jahr einmal an einem anderen Ort der Welt.

Als Kern der Gruppe gelten derzeit Henry Kissinger, David Rockefeller und Zbigniev Brzezinski. Sie legen offenbar fest, wer eingeladen wird. In manchen Fällen dürfte die Einladung mehr einer Vorladung gleichkommen. Ziel bei der Einladungsvergabe ist es angeblich, ein möglichst ausgewogenes politisches Gleichgewicht der Vertreter der wichtigsten Länder vor Ort zu haben.

Es ist auffällig, wie häufig Politiker, die zu Bilderberg-Konferenzen eingeladen waren, recht bald danach einen wesentlichen Karriereknick zu verzeichnen haben, mal nach oben, mal nach unten. Ein eher unbekannter Gouverneur aus Arkansas namens Bill Clinton war 1991 eingeladen und ein Jahr später Präsident der USA. Tony Blair nahm 1993 teil und wurde drei Jahre später Premierminister von Großbritannien. Angela Merkel war 2005 eingeladen, gemeinsam mit Gerhard Schröder. Eine Woche später trat Gerhard Schröder als Parteivorsitzender der SPD zurück, Angela Merkel löste ihn noch im selben Jahr im Bundeskanzleramt ab. Otto Schily war in den letzten Jahren mehrfach dabei, zuletzt 2006. Die EU-kritische Margret Thatcher verlor ihr Amt als britische Premierministerin, nachdem sie an der Konferenz 1990 teilgenommen hatte. Ihr Nachfolger, John Major, war selbstverständlich auch ein “Bilderberger”.

Auf den Bilderberg-Konferenzen werden offenbar die Ziele und Meilensteine der zukünftigen Weltpolitk festgelegt und grob koordiniert, obwohl dieses Gremium über keinerlei demokratische Legitimation für solche Entscheidungen verfügt. Die Geladenen erörertern ihre Standpunkte und Argumente und treffen mündliche Vereinbarungen, die dann durch die einflußreichen Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Medien umgesetzt werden.

Die Teilnehmerlisten der Jahre 1991-2006 finden sich auf www.bilderberg.org, wobei diese Quelle mit Vorsicht zu genießen ist. Neben Fakten findet sich dort auch viel Spekulatives. Guido Westerwelle gibt selbst öffentlich bekannt, dass er dieses Jahr an der Bilderberg-Konferenz teilnehmen wird, er steht jedoch nicht auf der angeblich “durchgesickerten” Liste für 2007, dafür aber finden sich dort “Auslaufmodelle” wie Jürgen Schrempp und Otto Schily.

Sind die Bilderberger Königsmacher? Dann heißt unser nächster Bundeskanzler Guido![Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: Fundstücke 01.06.2007
06/01/2007 04:44 PM
Keine Zeit zum Bloggen heute, deswegen nur einige hochinteressante Fundstücke:

Feynsinn zur Einschränkung der Pressefreiheit durch das BKA.
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Das Schattenkabinett aus Gütersloh.
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SpiegelOnline zum Thema Einschränkung der Pressefreiheit.
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taz zum gleichen Thema.
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Wie Hessen die Verfassungsklage gegen die Studiengebührenverfassungsklage behindern wollte.
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Mal wieder echt was für's Geld.
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Genialer Spiegel-Artikel gegen die BILD.
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Telepolis-Analyse der Geschehnisse in Venezuela, empfehlenswert!
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Deutschland Debatte: Portal zur Fahrerflucht- Ermittlung
06/01/2007 04:25 PM
Uns hat ein e-Mail erreicht mit der Bitte, ob wir helfen könnten: Eine Fahrerin stand wartend an einer roten Ampel als ein Fahrzeug auffuhr. Der Fahrer habe durch die geöffnete Scheibe gerufen ‘ist was passiert’ und sei nach dem ‘ja’ der Fahrerin weggefahren. Die Buchstabenkombination ( rotes Kennzeichen ) war der Fahrerin noch erinnerlich, die Zahlen [...][Link] [Cache]
Mein Parteibuch Blog: Zensur im Deutschland des Jahres 2007
06/01/2007 02:19 PM

Vor einigen Tagen hat Mein Parteibuch anlässlich des Tages der Pressefreiheit auf die Illusion der Pressefreiheit in Deutschland aufmerksam gemacht. Eine neue Qualität der Zensur in Deutschland wurde nun durch die “Zuverlässigkeitsüberprüfung” bekannt, mit der kritischen Journalisten der Besuch des G8-Gipfels in Heiligendamm verwehrt wurde. Neben der offiziellen Zensur, deren Verantwortliche sich auf den Rechtsweg berufen, gibt es in Deutschland jedoch auch Einschüchterungsversuche der Meinungsfreiheit, die ganz offen kriminelle Hintergründe haben.

So wurde bei Rainer Kohnen, der das Blog Mediabloed betreibt und deswegen von Mediamarkt per Anwalt Joachim Steinhöfel bereits erfolgreich auf dem Rechtsweg attackiert wurde, soeben die Parole “Kohnen, Sau, Nestbeschmutzer” verziert mit Hakenkreuzen und SS Zeichen an die Hauswand gesprüht. Das ist natürlich auch ungehörig, zu überlegen, wie das ehemalige SS-Mitglied Otto Beisheim sein Imperium finanziert haben könnte.

Auch der Betreiber von Mein Parteibuch, Marcel Bartels, ist häufig von Einschüchterungsversuchen betroffen. Auf den Mohammed Karikatur Wetbewerb hin folgten Morddrohungen in den Kommentaren. In dem einen Fall, in dem der Täter einer Gewaltandrohung ermittelt werden konnte, stellte sich das dann allerdins schnell als Unfug eines Minderjährigen heraus, der sich dafür auch schnell entschuldigte.

Auch hat mal jemand versucht, mit einem Motorradclub zu drohen, was allerdings auch ziemlich nach hinten losgegangen sein dürfte. Einerseits war die Identität des drohenden bekannt, so dass die Staatsanwaltschaft Wiesbaden da keine Pobleme bei ihren Ermittlungen haben dürfte, und andererseits betonte ein Vertreter des Motorrad-Clubs gegenüber Mein Parteibuch glaubwürdig, dass der Motorrad-Club damit nichts zu tun habe und nun seinerseits “Gesprächsbedarf” mit dem für sie Unbekannten habe, der den Namen des Motorrad-Clubs in solch übler Weise missbraucht habe.

Zu der Zeit, als die Hurra-Israel-Fraktion sich ziemlich über die Strafanzeige von Jürgen Cain Külbel gegen Lizas Welt geärgert hat, hat jemand auch mal das Klingelbrett fotografiert und zu Einschüchterungszwecken die Namen der Nachbarn des Betreibers von Mein Parteibuch als Kommentar gepostet.

In letzter Zeit kommen Einschüchterungsversuche gegen den Betreiber von Mein Parteibuch hauptsächlich völlig anonym per Telefon. Beispielhaft ist dafür dieser Anruf (Original wav-Format, 350kb), der am 17.05.2007 gegen 2 Uhr morgens als krönender Abschluss einiger belästigender Anrufe auf der regulären Festnetznummer auf dem virtuellen Anrufbeantworter im Internet hinterlassen wurde.

Auch gab es im letzten Monat eine Vielzahl von Anrufen eines “Matze”, dessen Umgangsformen eine Tätigkeit im Versicherungsgewerbe vermuten lassen, der davon sprach zwei Leute vorbeischicken zu wollen, die 500 Euro für eine “Leistung”, der er nicht benennen oder in Rechnung stellen wollte, eintreiben sollen.

Festzuhalten bleibt, dass durch die gerade wieder im Telemediengesetz erneuerte Impressumspflicht für Blogger die Machthaber in Deutschland bestmöglich vor missliebigen Meinungen geschützt sind. Offen bleibt die Frage, wer kritische Blogger und missliebige Journalisten in Deutschland vor Übergriffen des Staates und Einschüchterungen durch andere Verbrecher schützt.

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Nemetico: Irak - ständig entstehen weitere Widerstandsorganisationen, Widerstand weitet sich aus
06/01/2007 11:22 AM
Eine bislang unbekannte linksorientierte Gruppe mit dem Namen “Irakischer Bewaffneter RevolutionÄrer Widerstand” verteilte massiv FlugblÄtter im Gebiet des Mittleren Euphrat (Najaf, Hilla Kerbela), in denen sie aufrief zum “Widerstand gegen die amerikanischen, britischen und zionistischen Besatzer zur Befreiung des Irak und zur Bildung einer freien, sozialistischen, demokratischen Alternative”. Diese Gruppe beschreibt sich selbst als eine “Bewegung irakischer Kommunisten und Marxisten, die Erfahrungen im bewaffneten Kampf besitzen, linker irakischer Nationalisten und ihrer UnterstÜtzer”. Sie Übernahm die Verantwortung fÜr einen Angriff auf US - Truppen im Khan Al-Nus - Gebiet zwischen Najaf und Kerbela am vergangenen Sonntag. Die FlugblÄtter zeigten ein Foto des RevolutionÄrs Che Guevara (der fÄlschlicherweise als Kubaner bezeichnet wird, verzeihlich) und kÜndigten einen Aufschwung des Widerstandes am mittleren Euphrat an. In der Flugschrift werden die “Marionettenregierung”, das sogenannte ReprÄsentantenhaus, “salafitische Terroristen” (gemeint wohl “Qaida&rdquo , sektiererische Milizen, das Innenministerium verdammt. Diese seien “auf amerikanischen Panzern” gekommen, gemeinsam mit amerikanischen und britischen SÖldnern und “ihren Dienern von der SÜdlibanesischen Armee” (eine von Israel unterhaltene SÖldnertruppe aus der Zeit der Besetzung SÜdlibanons). Das Flugblatt erklÄrt in englisch und in arabisch, daß Autobomben, die Iraker tÖten, den Zweck haben, die Reputation des irakischen Widerstandes zu schÄdigen.

Dieses erste Auftauchen einer explizit nichtkonfessionellen Widerstandsorganisation, in diesem Fall sogar eine explizit linksrevolutionÄre, ist ein Indiz fÜr die Ausweitung des bewaffneten Widerstandes durch alle BevÖlkerungsgruppen. Diese guevaristische Gruppe ist auch ein Anzeichen fÜr die beginnende Überwindung der”konfessionellen” Orientierungen.
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Es wird auch berichtet, daß maskierte KÄmpfer auf verschiedenen MauergemÄlden (murals) das Portrait des schiitischen SIIC - FÜhrers Abdul Aziz Al - Hakim Übermalt haben, aber Portraits von Ayatollah Ali Al-Sistani (hoch angesehener schiitischer Geistlicher) und dem GrÜnder von SCIRI Ayatollah Mohammed Baqir Al-Hakim unangetastet ließen. SIIC steht fÜr Supreme Islamic Iraqi Council und ist die Nachfolgeorganisation von SCIRI. Dies ist insofern bedeutsam, daß ich schon in frÜheren Artikeln mutmaßte, daß hinter der Ermordung Baquir Al Hakims die CIA (via “Qaida&rdquo steckte und Aziz Al - Hakim wohl eine von den USA gekaufte Figur darstellt. Dies passierte kurz nach der Wiederwahl von Aziz al-Hakim zum FÜhrer des SIIC. Angeblich sollen AnhÄnger der rivalisierenden Sadristischen Bewegung dahinterstecken, es ist aber auch (und wahrscheinlich eher) denkbar, daß es sich um oppositionelle SIIC - Leute handelte, die mit dem besatzungsfreundlichen Kurs ihrer Partei nicht einverstanden sind. Sadristische Sprecher stritten ab, daß ihre Organisation damit zu tun hat. Einige SIIC - BÜros in Kut wurden in den letzten Monaten angegriffen.

Die Sadristen in Nasariya (SÜdirak) organisierten eine Generalkonferenz fÜr irakische StammesfÜhrer, wo diese den Abzug auslÄndischer Truppen aus dem Irak forderten. Ähnliche Versammlungen organisierten die Sadristen schon am mittleren Euphrat.

Alle Informationen nach Iraqslogger
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Perspektive2010.org: SPIEGEL-Qualitätsjournalismus über Atheisten
06/01/2007 10:42 AM

Diese Woche hatte der SPIEGEL, bekannt als mittlerweile bestenfalls mittelmäßiges Kampfblatt des neoliberalen Mainstreams mit ein paar Leuten in der Redaktion, die an Verbal-Durchfall leiden, das Thema Atheismus auf dem Titel. Die Artikel sind jedoch so falsch und tendenziell, das wäre schon fast etwas fürs BILDblog. Die tatsächlichen Fakten über neue Atheisten und Brights gibt es hingegen im BrightsBlog.

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Politblog.net: Gänsemarsch im Abseits ?
06/01/2007 10:29 AM
DEMONSTRATIONSVERBOT IN HEILIGENDAMM

“Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hat Globalisierungsgegner aus dem weiteren Umfeld des G8-Tagungsorts Heiligendamm verbannt. Die Richter hoben am Donnerstagabend eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schwerin auf, das ein von der Polizei erlassenes Demonstrationsverbot im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern um den Zaun deutlich eingeschränkt hatte.” Quelle

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Da ohnehin immer weniger Bürger an neutral und gerecht entscheidende deutsche Richter glauben, wird die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Greifswald für die meisten nicht wirklich überraschend kommen. Zwischendurch sah es zwar fast so aus, die Judikative würde der Exekutive bei der Vergewaltigung des Grundgesetzes tatsächlich in den Arm fallen - aber das hat sich jetzt erledigt.

Nur noch mal kurz zusammengefaßt:
  • Die Regierungen der mächtigsten Industriestaaten des Planeten treffen sich zu einem Beisammensein in entspannter Runde im Hotel Kempenski in Heiligendamm an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern, um sich über ihre weitere Wirtschaftspolitik auszutauschen.

  • Es wird ein 2,5m hoher, stacheldrahtbewehrter und 12km langer Zaun rings um den Tagungsort für ca. 13 Millionen Euro errichtet.

  • Kritiker des Treffens und der Politik der beteiligten Staaten werden seitens der Medien und Sicherheitsbehörden als Extremisten und Terroristen hingestellt. Ihre Wohnungen und andere Räume werden ohne nachweisliche Verdachtsgründe von Sondereinsatzkommandos durchsucht und dabei z.T. erheblich beschädigt.

  • Einige fragwürdige Farb- und Brandanschläge finden statt. Daraufhin wird das Postgeheimnis ignoriert und Briefe aus “verdächtigen” Wohngegenden geöffnet.

  • Damit die acht weltherrschaftlichen Damen und Herren während ihres Stelldicheins nicht mit Kritik konfrontiert werden, werden Demonstrationen in der Nähe des Versammlungsorts faktisch verboten, weil angeblich Gewalttaten zu befürchten seien.

  • Per Gericht wird unanfechtbar entschieden, dass die absolute Ungestörtheit der acht Staatsoberhäupter Vorrang hat vor dem Grundrecht der Bürger auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit. In 6km Entfernung darf aber auf einer ca. 6m breiten Fernverkehrsstraße hin und her demonstriert werden.

  • Kritisch berichtende Journalisten werden nicht zum Versammlungsort zugelassen.

  • Niemand mehr darf die Sicherheitszone innerhalb des Zauns ohne Passierschein betreten. Eine Armee von, sage und schreibe, 16.000 Polizisten wird die acht Politiker samt Gefolge in ihrer Grünen Zone Heiligendamm schützen.

  • Die Grundrechte der Bürger werden also zunehmend verletzt - im Namen der Sicherheit und des Staatsinteresses. Es werden Präzedenzfälle geschaffen, auf die man sich immer wieder berufen kann, ob sie gerechtfertigt waren oder nicht. Was einmal ging, geht auch nochmal.

    Der Bürger ist nicht Herr im Haus der Republik, er ist lästiges, aber notwendiges Personal. Er soll sich klaglos ausbeuten lassen und “die da oben” machen lassen. Wenn er was zu meckern hat, soll er in den Kohlenkeller gehen und protestieren. Dort stört er nicht.

    Mit diesem de facto totalen Demonstrationsverbot ist die Eskalation in Heiligendamm vorprogrammiert. Man lege jemandem Fesseln an und bezeichne ihn als kriminellen Gewalttäter, wenn er sich zu befreien versucht. Genau das ist die Situation. Und es wird nichts Gutes dabei herauskommen.[Link] [Cache]
    Deutschland Debatte: DD spricht sein tiefstes Bedauern aus …
    06/01/2007 09:35 AM
    In einer heutigen Eilmeldung berichtet der ZDF- Ticker, dass Herr Wiechmann/CDU den Verband der Automobilindustrie leiten wird. DD bedauert diese Entscheidung deshalb, weil wieder einmal ein berühmter Held der Politik in der Wirtschaft seine wirtschaftspolitischen Fäden ziehen soll. Was zeichnet denn Herrn Wiechmann aus? Er habe nicht den Stallgeruch Er war mal Bundesverkehrsminister Er “versilbert den Rest seines Erwerbslebens [...][Link] [Cache]
    Deutschland Debatte: Afghanistan, nicht aus AA- Sicht
    06/01/2007 09:12 AM
    Pressemeldung vom 31.05.2007 MONITOR/ARD Militärpolitischer Berater der Bundesregierung erhebt schwere Vorwürfe gegen NATO-Truppen in Afghanistan “ISAF bekämpft bewusst Teile der Zivilbevölkerung” – “Verletzung des Kriegsvölkerrechts” In ungewöhnlich scharfer Form hat der militärpolitische Berater der Bundesregierung in Kabul den Militäreinsatz der NATO in Afghanistan kritisiert und dabei auch deutsche Generäle ausdrücklich mit einbezogen. Darüber berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner [...][Link] [Cache]
    Deutschland Debatte: DD auf der Blacklist des Tagesspiegels?
    06/01/2007 08:29 AM
    DD hatte in den letzten Tagen mehrere Kommentare in die Online- Ausgabe eingestellt, die jedoch nicht wiedergegeben wurden; der letzte Kommentar, beispielsweise war eine Beileidsbekundung zu der Totenliste des Tagesspiegels. Da DD jedoch auch Berichte gefunden hat, die von deutlich höheren Verlusten ausgehen, als die, die im Tagesspiegel dargestellt waren, war ein Verweis auf unseren Artikel, [...][Link] [Cache]
    Deutschland Debatte: Die Amerikaner wollten den Krieg, nun haben sie die Niederlage
    06/01/2007 05:55 AM
    Der Berliner Tagesspiegel vom 1.6.2007 berichetet, wie einige aus dem Blätterwald, dass die Amerikaner den Iran verurteilen, weil dieser angeblich Waffenlieferungen an die Taliban betreiben. Diese Waffenlieferungen sind so erfolgreich, dass Afghanistan zum zweiten Irak zu werden droht. Bestürzt titelt der Tagesspiegel “Taliban übernehmen die Kampfstrategien aus dem Irak” und erteilt für die geographisch weniger [...][Link] [Cache]
    Deutschland Debatte: Todesliste veröffentlicht
    06/01/2007 05:22 AM
    Der Berliner Tagesspiegel hat in der Ausgabe vom 1.6.2007 eine Liste der Amerikaner, die im Mai im Irak- Krieg getötet wurden, veröffentlicht. und fügt hinzu “ein Indiz, dass die von den USA im Februar gestartete „Sicherheitsoffensive" für das Land vor dem Scheitern steht”. Wie ist denn die hervorragende Bush- Bilanz? fast dreieinhalbtausend tote Amerikaner bis zu hunderttausend tote [...][Link] [Cache]
    Politblog.net: Ein Vergleich israelischer und palästinensischer Schulbücher
    06/01/2007 03:53 AM
    Die jüngsten Versuche seitens MEMRI, die Palästinenser und besonders ihre Kinder als antisemitische blutrünstige Monster darzustellen, sind beispielhaft für die Stigmatisierung der Palästinenser. Teil dieser Bemühungen seitens Israelunterstützer und Antiislamisten allgemein ist auch die ewige Behauptung, Palästinenser würden schon in ihren Schulen den Kindern beibringen, Juden zu hassen und sich in die Luft zu sprengen.

    Aktuell hat zum Beispiel die Vorsitzende des israelischen Parlaments diese Diffamierungen angebracht, als sie den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, arrogant abwatschte:
    “Die Knessetvorsitzende Dalia Itzik ergriff das Wort und anstatt höflich zu danken, kritisierte sie Pöttering wegen einiger seiner Aussagen. “Sie sollten sich mal etwas besser informieren”, sagte Itzik. “Dieser palästinensische Erziehungsminister, dessen Freilassung Sie fordern, schickt Kinder in den Tod, um sich zu sprengen. Der von Ihnen erwähnte großartige Erzieher lässt in den Schulbüchern hetzen und ruft zum Beschuss Israels mit Kassam-Raketen auf.” Itzik sagte weiter, dass der EU-Parlamentspräsident offenbar die Fakten nicht kenne und sich erst einmal informieren sollte, ehe er von Israel fordere, einen solchen Mann freizulassen.”

    Man stelle sich vor, das deutsche Parlament würde einen israelischen Gast so behandeln.

    Da diese Diffamierungen der palästinensischen Gesellschaft und besonders ihrer Bildungseinrichtungen scheinbar nicht enden will, hier eine Zusammenstellung von Texten, die sich einmal genauer mit dieser Anschuldigung auseinandersetzen und außerdem auch israelische Schulbücher auf rassistische und antipalästinensische Inhalte hin untersuchen.

    Diese Untersuchung ist von Nathan J. Brown. Brown ist Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der George Washington-Universität. Der Text ist vermutlich von Ende 2001:
    “1999 begann ich meine Untersuchung palästinensischer Bildungseinrichtungen, indem ich die einzigen bis dahin von der Palästinensischen Autonomiebehörde veröffentlichten Schulbücher las: Eine Reihe von 1994 über ‘Nationale Bildung’, die damals zusätzlich zu ägyptischen und jordanischen Büchern verwendet wurden. Das Lesen dieser Bücher schockierte mich - positiv. Ich hatte so viel über Anstiftungen zu Hass und Gewalt und Antisemitismus in palästinensischen Schulbüchern gelesen, dass ich verwirrt war: In den Büchern wurden keine Gebiete als palästinensischer bezeichnet außer jene, die Israel 1967 besetzt hatte. Kein Antisemitismus. Nur kurze und neutrale Erwähnungen Israels. Und oft unbeholfene Versuche des Umgangs mit wichtigen politischen Themen.

    Wo also kamen die steten Berichte über palästinensische Hassindoktrination her? Eine Nachforschung ergab eine einzige Quelle: Eine Organisation, die sich selbst ‘Center for Monitoring the Impact of Peace (CMIP)’ nennt. Die Veröffentlichungen dieser Organisation sind praktisch die einzige (und auf jeden Fall die am öftesten zitierte) englischsprachige Quelle zum Thema palästinensische Schulbücher.

    Als ich ein wenig weiter suchte stieß ich auf eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen der Organisation. Deren Methode war es, im Anschluss an harte Kritik Zitat nach Zitat zu verwenden um eine Aussage zu treffen. Nur dass sich bei vielen Zitaten bei genauerem Hinsehen herausstellte, dass diese die heftige Kritik nicht rechtfertigen konnten.”

    Scheint also ganz so, als habe MEMRI eine Schwesterorganisation. will jemand Geld darauf wetten, dass auch dieses CMIP von ehemaligen israelischen Geheimdienstmitarbeitern betrieben wird?
    “Im Jahr 2000 wurden dann im Zuge des rundum erneuerten palästinensischen Lehrpans die neuen Schulbücher für die fünfte und sechste Klasse fertiggestellt. Als ich die Bücher las, stieß ich auf eben die Zurückhaltung die ich erwartet hatte. (…)
    In einigen Gebieten waren die Bücher mutiger als ich dachte. Sie verzichteten auf eine detaillierte Erörterung der palästinensischen und israelischen Geschichte, aber sie streiften Themen die alle Palästinenser interessierten (wie zum Beispiel Jerusalem, die Gründe für die Flüchtlingsströme, israelische Siedlungen und die Zerstörung palästinensischer Häuser durch die israelische Armee). Bei der Behandlung solcher Themen enthielten die Bücher natürlich Material das nicht freundlich gegenüber Israel ist, aber sie griffen weder Israels Existenzrecht an noch schweiften sie in Antisemitismus ab.

    Doch als die neuen Bücher veröffentlicht wurden veröffentlichte das CMIP hastig einen neuen Bericht, der die alten Anschuldigungen wiederholte. Der Bericht war in seiner Formulierung und der Beweisführung ziemlich rücksichtslos, besonders mit der Ignorierung aller Passagen aus den Büchern die die Anschuldigungen nichtig gemacht hätte.

    Im Jahr 2001 wurden die Schulbücher für die sechste und siebte Klasse veröffentlicht, und das CMIP wiederholte seine Anschuldigungen ein weiteres mal. Wenn man so will ist dieser letzte Bericht noch am verantwortungsvollsten, weil er auf manche der irreführenden Vorgehensweise der früheren Berichte verzichtet (wie zum Beispiel das Verwischen des Unterschieds zwischen alten und neuen Büchern). Und doch entbehren die heftigsten Anschuldigungen einer Begründung, wenn man die Bücher richtig liest.

    So spricht das CMIP beispielsweise von ‘einem impliziten Streben nach der Ersetzung des israelischen Staates mit einem palästinensischen Staat’. Kein solches Streben wird in den Büchern impliziert. Jedes Schulbuch beginnt mit einem Vorwort, in dem die Westbank und der Gazastreifen als ‘die zwei Teile des Heimatlandes’ beschrieben werden - was in direktem Widerspruch zu der Behauptung seitens des CMIP steht. Genausowenig erwähnt das CMIP, dass der 1997 verabschiedete palästinensische Lehrplan vorsieht, Hebräisch als zusätzlich lernbare Sprache anzubieten - was kaum in einem Lehrplan enthalten wäre, der die Zerstörung des jüdischen Staates zum Ziel hätte.

    Das CMIP hat dann schließlich zugegeben dass offensichtlicher Antisemitismus (aus den Büchern) entfernt wurde, aber es hat dieses Zugeständnis in solch widerwilligen und einschränkenden Formulierungen versteckt, dass die meisten Leser es gar nicht bemerkt haben.

    Paradoxerweise hat die internationale Kritik (die im Allgemeinen auf den Darstellungen des CMIP basierte) gerade zu dem Zeitpunkt zugenommen, zu dem die Palästinenser dabei waren einen Lehrplan zu entwickeln der frei von Antisemitismus ist.
    In der Tat wurde frühere Kritik an palästinensischen Schulbüchern so weitflächig und ungeprüft akzeptiert dass ich bei der Präsentation einer weniger erhitzten Version der Bücher im Normalfall verwirrte oder hochgradig skeptische Blicke ernte.

    Die heftige und tendenziöse Kampagne gegen die palästinensischen Schulbücher hat die realen und erheblichen Verbesserungen des Lehrplans verschleiert. Aber der folgenschwerste Effekt der Kampagne war es, die Formulierung einer akkurateren aber ausgewogeneren Kritik am Lehrplan zu erschweren.

    Ein wirklicher Lehrplan des Friedens wird vermutlich erst nach und nicht vor einem umfassenden Friedensabkommen erstellt werden. Aber in der Zwischenzeit könnten weniger feindseelige Kriitker die Palästinenser davon überzeugen, bei der Thematisierung von Israel und Juden direkter zu sein, ihre Schüler mehr zum kritischen Denken über Themen wie nationale Identität und Koexistenz anzuregen, und insgesamt bezüglich der politischen Bedeutung dieser Themen expliziter zu sein.

    Künstlich übertriebene Rhetorik, (falsche) Anschuldigungen des Antisemitismus und Rassismus sowie die Leugnung der Bedeutung tatsächlich exisiterender Änderungen im Lehrplan werden kaum jemanden davon überzeugen, dass weitere Verbesserungen die Anstrengung wert sind.

    Die Palästinenser werden ihren neuen Lehrplan über die nächsten Jahre einführen, immer zwei Klassenstufen auf einmal. Wenn die Vergangenheit Hinweise geben kann dann sollten wir einen sehr nationalistischen Lehrplan erwarten der Israels Politik kritisiert aber nicht seine Existenz. Wir sollten auch erwarten dass Themen, die in der Politik noch nicht endgültig gelöst sind, auch nicht in den Schulbüchern offen bleiben. Und nachdem der Konflikt besonders nach September 2000 immer gewalttätiger geworden ist werden die Schulbücher vermutlich mehr Darstellungen von Leid gegen die israelische Politik beinhalten. In jedem Fall ist der palästinensische Lehrplan kein Lehrplan des Friedens. Aber genausowenig ist es ein Lehrplan des Krieges oder des Antisemitismus.

    Dieses propagandistische Vorgehen bezüglich palästinensischer Schulbücher ähnelt also eindeutig dem Vorgehen von MEMRI. Anstatt nüchterne und sachliche Kritik an den Lehrplänen zu üben wie von Brown vorgeschlagen wird gnadenlos übertrieben und gelogen, bis die gesamte palästinensische Gesellschaft diskreditiert ist, so dass dem arglosen Beobachter jedes Bemühen um Frieden fruchtlos vorkommen muss. Und unsere Medien übernehmen diese Propaganda ohne weiter nachzufragen.

    Um nun dieses Thema abzurunden folgen mehrere Untersuchungen israelischer Schulbücher.

    Die erste stammt von Dr. Peled-Elhanan von der Hebräischen Universität in Jerusalem, er wird hier folgendermaßen zitiert:
    “Palästinenser - sowohl die gesetzmäßigen Bürger des Staates als auch diejenigen die unter der Besatzung leben - werden stereotypisch dargestellt, in rassistischem Vokabular und rassistischen Zeichnungen, als eine demografische Gefahr und so weiter. (…) Ihre Diskriminierung wird als eine nationale Notwendigkeit dargestellt (…) besetzte Gebiete werden als ein Teil des israelischen Staates dargestellt und gleichzeitig fehlen deren palästinensische Bewohner, Städte und kulturelle Bauwerke auf Karten, Fotos und grafischen Darstellungen. Die Bücher propagieren das Ideal eines Landes frei von Arabern als eine Bedingung für die Existenz eines jüdischen Staates.”

    Maureen Meehan vom Washington Report on Middle East Affairs schrieb in einem Bericht vom September 1999 Folgendes:
    “Professor Daniel Bar-Tal von der Universität Tel Aviv untersuchte 124 Schulbücher aus allen Schulformen, die in den Fächern Hebräisch, Geschichte, Erdkunde und Sozialkunde verwendet werden. Bar-Tal kam zu dem Schluss, dass die israelischen Schulbücher die Ansicht propagieren, Juden seien in einem gerechtfertigten und sogar humanitär gerechtfertigten Krieg gegen einen arabischen Feind verwickelt und dieser Feind würde die Existenz und die Rechte von Juden in Israel nicht anerkennen.

    ‘Die frühen Schulbücher tendierten dazu, arabische Handlungen als feindseelig, abnormal, gewalttätig, unmoralisch, unfair und mit den Zielen der Schädigung von Juden und der Zerstörung des israelischen Staates darzustellen. Innerhalb dieses Kontexts wurden Araber delegitimiert indem sie als ‘Diebe, blutdürstig und Mörder‘ bezeichnet wurden sagte Professor Bar-Tal, und fügte hinzu dass es über die Jahre nur wenige positive Veränderungen im Lehrplan gab.

    Bar-Tal betonte dass israelische Schulbücher auch weiterhin Juden als strebsam, mutig und dazu bereit, ‘das Land auf eine Art zu verbessern von der sie denken dass die Araber nicht fähig dazu sind’, darzustellen.

    Hebräische Erdkundebücher aus den 50er, 60ern und 70ern legten Wert auf den Ruhm der Vergangenheit Israels und darauf wie das Land von den Arabern ‘vernachlässigt und zerstört’ wurde, bis die Juden aus ihrem unfreiwilligen Exil zurückkehrten und es ‘mit der Hilfe der zionistischen Bewegung’ wieder aufleben ließen.

    (…) ‘Die Botschaft war dass die Palästinenser primitiv waren und das Land veröden ließen und es nicht kultivierten‘ sagte Bar-Tal der Washington Post.

    Diese Botschaft so Bar-Tal weiter, wurde in den Schulbüchern weiter durch offene negative Stereotype verstärkt, die Araber als ‘ungebildet, unterlegen, fatalistisch, unproduktiv und apathisch’ darstellten. Außerdem seien die Araber laut den Schulbüchern ’stammesdenkend, rachsüchtig, exotisch, arm, krank, schmutzig, lärmend, farbig’ und sie würden ‘anzünden, morden, zerstören, und sich leicht erzürnen lassen’.

    Laut Bar-Tal enthalten die aktuell in Israel verwendeten Schulbücher weniger direkte Diskriminierungen gegenüber Arabern, aber stellen sie auch weiterhin in einem negativ stereotypisierten Bild dar wenn sie erwähnt werden.”

    “Ein israelischer Schüler einer Oberschule sagte dem Washington Report dass die Inhalte der Schulbücher und die Ansichten mancher Mehrer in der Tat bleibende Auswirkungen auf die Haltungen der jungen Israelis gegenüber den Palästinensern haben.

    Unsere Bücher bringen uns im Prinzip bei dass alles was Juden tun gut ist und gerechtfertigt und dass alle Araber im Unrecht sind und gewalttätig sind und uns auslöschen wollen‘ sagte Daniel Banvolegyi, ein 17jähriger Schüler aus Jerusalem.

    ‘Einer meiner Mitschüler sagte mir er sei wütend wegen etwas was er in der Schule gelesen oder erörtert hatte und dass er am Liebsten den ersten Araber verprügeln würde den er zu Gesicht bekommt. Anstatt uns Toleranz und Aussöhnung beizubringen verstärken die Schulbücher und die Einstellungen der Lehrer Hass auf Araber.

    Manche Schulkameraden von mir können es kaum erwarten zum Militärdienst eingezogen zu werden und Araber zu töten. Ich versuche mit ihnen zu reden aber sie sagen ich würde mein Land nicht lieben. Aber ich liebe es und das ist der Grund warum ich ihnen sage dass Friede und Gerechtigkeit die einzigen Mittel zur Lösung der Sache sind.’”

    “Ein Kapitel des Buchs (des israelischen Autors Adir Cohen) beschäftigt sich mit den Ergebnissen einer Umfrage unter jüdischen Viert- bis Sechstklässlern in Haifa. Den Schülern wurden 5 Fragen gestellt über ihre Einstellung gegenüber Arabern, wie sie diese erkennen und wie sie über sie denken. Die Ergebnisse waren mehr als schockierend:

    75% der Kindern beschrieben ‘den Araber’ als einen Mörder, jemanden der Kinder entführt, einen Kriminellen und einen Terroristen. 80% sagten sie würden den Araber als jemanden dreckigen mit einem erschreckenden Gesicht erkennen. 90% der Schüler sagten sie seien der Ansicht dass die Palästinenser kein Recht auf das Land haben, weder in Israel noch in Palästina.

    Cohen untersuchte auch 1,700 israelische Kinderbücher, die nach 1967 veröffentlicht wurden. Er fand heraus dass 520 der Bücher degradierende, negative Beschreibungen von Palästinensern enthielten: 60% der 520 Bücher beschrieben Araber als gewalttätig. 52% als bösartig. 37% als Lügner. 31% als gierig. 28% als zweigesichtig. 27% als Verräter und so weiter.

    Cohen weist darauf hin dass die Autoren dieser Kinderbücher dadurch Hass auf Araber fördern, indem diese ihrer menschlichen Natur beraubt werden und in eine andere Kategorie eingeordnet werden.
    In einer Auswahl von 86 Büchern zählte Cohen die folgenden dehumanisierenden Begriffe die für Araber benutzt wurden: ‘Mörder’ wurde 21 Mal benutzt, ‘Schlange’ sechs Mal, ‘dreckig’ neun Mal, ‘hinterhältiges Tier’ 17 Mal, ‘blutrünstig’ 21 Mal, ‘Kriegstreiber’ 17 Mal, ‘Killer’ 13 Mal, ‘abergläubisch’ 9 Mal und ‘Kamelhöcker’ 2 Mal.”

    In diesem Zusammenhang sei auch einmal mehr auf die rassistische Kahane-Terroristengruppe hingewiesen, deren Einstellung sich so äußert:
    “Es gibt zwei Arten von Rassismus. Auf der einen Seite der böse Rassismus wie bei Hitler, und auf der anderen Seite der gute, elitäre, gottgegebene Rassismus. Gott hat ausgewählt, er hat die Juden ausgewählt und das ist sein Recht. Das ist ein gesunder Rassismus. Ungesunder Rassismus, das sind die ganzen Attacken auf Juden, nur weil sie die Auserwählten sind.”

    Angesichts obiger Umfrageergebnisse muss man sich fragen, wie weit eine solche Einstellunge des “eigenen gesunden Rassismus” in der israelischen Gesellschaft verbreitet sind.

    Zum Thema Indoktrinierung von Kindern (ganz nach unten scrollen für das “Jesus Camp”):

    Die modernen Kreuzritter der USA

    Zum Thema anti-arabischer Rassismus in Israel:

    Araber hier nicht erwünscht

    Jüdische Rassisten töten Araber

    Israel: Studenten durften Einkaufszentrum nicht betreten, weil sie keine Juden sind


    Rabbi Josef: Keine Gnade für Araber

    DaRockwilda[Link] [Cache]
    Perspektive2010.org: BILD und die Mullah-Schwebebahn
    06/01/2007 12:41 AM

    Unbedingt lesen!

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    Lumières dans la nuit: Im Land der Dummen
    06/01/2007 12:33 AM

    Die Menschen im Land der Dummen sind ein eigenartiges Volk. Sie sind wie besessen vom Zählen und den dabei entstehenden Zahlen. Sie glauben fest daran, dass sich alles seiende in Zahlen angemessen ausdrücken lässt.

    So hört man im Land der Dummen ganz viele Zahlen, alles ist gezählt, gemessen und vermessen. Einem Menschen im Land der Dummen reicht es nicht, einfach zu spüren, dass es kalt draußen ist, um sich dem Wetter entsprechend anzuziehen. Nein, der Bewohner Dummlands braucht eine Zahl, eine Temperaturangabe in Grad Celsius, damit Wärme und Kälte für ihn so Interessant werden, dass er sich entsprechend verhält. Man könnte wohl die Einwohnerzahl Dummlands drastisch reduzieren, indem man eines kalten Wintertages alle Thermometer um vierzig Grad nach oben verstellte — diese Menschen würden in ihrer leichten Sommerbekleidung in den Schneestürmen erfrieren.

    Und so sieht man überall in Dummland Dinge, die Zahlen zeigen. In Dummland wird einfach alles in Zahlen ausgedrückt. Die Zeit ist nicht mehr der zu nutzende Jetztmoment des Daseins mit allen Gefahren und allen Glücksmöglichkeiten, sondern nur noch das, was die Uhren messen und damit das, was das Leben in Termine zerschneidet. Kein Haushalt in Dummland, in dem sich nicht wenigstens fünf Geräte finden ließen, an denen der Dummländer die Zeit ablesen könnte — und zwar auf jedem der Geräte eine andere. Sogar in die “intelligenteren” Kaffeemaschinen, die der zahlenhörige Dummländer braucht, um mit morgendlichem Wachtrunk seinen Körper an die gemessene, in Zahlen ausgedrückte Zeit anzupassen, zeigen eine Zeit in Zahlen an und fangen sogar zur rechten Zeit mit der Zubereitung der braunen Brühe an. Überall hängen Kalender, damit man Gelegenheit hat, ganze Monate in voraus abzuzählen und irgendwelchen Tätigkeiten zuzuteilen. Und wenn man etwas tut in Dummland, dann muss man dabei immer zählen — es gibt für Blogger sogar Listen von zweihundert Dingen, die jeder in Dummland einmal getan haben sollte, die können dann einfach abgehakt werden; und wer die zweihundert Dinge mit seinem Dasein nicht vollständig aufgezählt kriegt, der hat eben ein langweiliges Leben.

    Aber auch sich selbst und ihr körperliches Sein betrachten die Dummländer in erster Linie als ein Zahlenwerk. Wenn ein Dummländer einmal krank wird, geht er zu einem Arzt in Dummland, und dieser Arzt nimmt dann eine Blutprobe, eine Urinprobe, eine Stuhlprobe und sendet diese Ausflüsse des kranken Körpers an ein Labor. Das Labor macht daraus große Auflistungen von Zahlen. Zu diesen Zahlen gesellen sich die beiden Zahlen, die den Innendruck der Blutgefäße angeben, die in einer Minute gezählten Herzschläge und eventuell noch die Körpertemperatur. Der Arzt vergleicht diese Zahlen dann mit einer anderen Aufstellung von Zahlen, nämlich den zu erreichenden Normwerten; und dann behandelt er einfach die abweichenden Zahlen mit Mitteln, die solche Zahlen ändern können. Wenn mehrere Zahlen daneben liegen, dann bedarf es sogar noch zusätzlicher Mittel gegen die sich gegenseitig beeinflussenden Zahlenänderungen durch die gleichzeitig angewendeten Mittel. Und wenn die Zahlen wieder im vorgesehenen Bereich sind, dann wird dem Dummländer erzählt, dass er völlig gesund sei. Natürlich sind die vorgegebenen Zahlen so gesetzt, dass Gesundheit eine seltene Ausnahme ist, damit sich das Ganze für den Arzt, den Apotheker und die beteiligten Labore auch auszahlt — schließlich werden sie für Krankheit bezahlt, nicht für Gesundheit. Wenn jemand sich als gesund erweist, ist er in aller Regel noch nicht gründlich genug untersucht worden — und es zahlt sich aus, wenn man noch einmal nachzählt.

    Ein Mensch aus Dummland kann auch nicht einfach essen, was ihm schmeckt, nur weil er Hunger hat. Schon gar nicht, wenn er öfter mit einem Arzt zusammen war. Da muss es doch etwas zu zählen geben, und es wird ihm auch etwas zum Zählen geliefert. Aus einfachen, billig bis kostenlos erhältlichen Werken kann der Mensch in Dummland entnehmen, welchen zahlenmäßigen Bedarf er an gewissen, zahlenmäßig erfassten Bestandteilen des Essens hat, und wenn er darauf nicht achtet, wird das als Problem betrachtet und er muss damit beginnen, sich bewusst — also alles durchzählend — zu “ernähren”. In der Regel merkt der Mensch aus Dummland, dass er ein derartiges Problem hat, wenn er sich auf eine Waage stellt und die darauf angezeigte Zahl außerhalb des genormten Bereiches liegt. Dummländer, die sich in Essensfragen für schlau halten, haben selbstverständlich eine Waage zu Hause stehen, selbst wenn sie gegen die von Tabellen auferlegte Religion verstoßen und immer wieder mit Sahnetörtchen und Schokolade “sündigen”. Im Essen fromme Dummländer achten gar nicht mehr auf ihren Hunger, sondern tanken sich selbst auf, wie man eine Maschine mit den erforderlichen Brennstoffen befüllt — keine andere Religion der Welt hat derart schwierige Speisevorschriften wie das tiefgläubige Essen nach Zahlen in Dummland. Dumme Dummländer, die die schlauen Dummländer für dumm halten, halten sich nicht an dieses Werk von Vorschriften und brüllen im Schnellimbiss: “Ich will ne Currywurst! Ich will mich nicht ernähren, ich will fressen!”

    Doch bei aller Liebe zur Zahl, für die Mathematik und die mathematische Logik geht den Menschen im Land der Dummen jedes Verständnis ab. Das zeigt sich schon daran, dass sie eigentlich nicht gut zählen und noch schlechter rechnen können — man siehts deutlich am überteuerten Tinnef, den sie sich kaufen. Deshalb haben die Menschen in Dummland eine blinde, kindische Zahlengläubigkeit; so bald ihnen jemand eine Zahl nennt, erstarren sie in Ehrfurcht und sind jeder Möglichkeit der Widerrede beraubt. So ähnlich muss das bei wirklich frommen Menschen sein, wenn man in einer Streitfrage die passende Stelle aus der jeweiligen heiligen Schrift zitieren kann. Die heilige Zahl wurde gesprochen, der Streit ist beendet.

    Wenn sie wieder in Dummland sind, probieren sie es doch einfach einmal aus. Sagen sie nicht einfach, dass es beunruigend ist, dass die Sommer immer wärmer werden, da nickt zwar jeder, aber es bewegt keinen. Sondern sagen sie, dass in den letzten dreißig Jahren eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur in der nördlichen Hemisphäre um 7,8 Prozent verzeichnet wurde und dass es in Folge der dadurch verursachten Verlagerung der sich im Frühjahr und Herbst bildenden Wirbelsysteme um 4,3 Grad in nördlicher Richtung eine allgemeine Steigerung der durchschnittlichen Niederschlagsmengen um 13,4 Prozent und des Weiteren eine Steigerung der Häufigkeit von Starkregenereignissen der Kategorien zwei und drei um über 400 Prozent zu einem zeitweise versechsfachten Wasserdurchsatz der nordeuropäischen Flusssysteme gekommen sei, was die Ursache der katastrophalen Hochwasser der letzten zehn Jahre ist, zumal dem in die Ozeane abfließenden Wasser wegen der um 12,4 Prozent abgeschmolzenen Polkappen ein um 2 prozent erhöhter Widerstand entgegen gesetzt wird; in Extrapolation dieser Entwicklung auf die kommenden zwanzig Jahre ist davon auszugehen, dass die an großen Flüssen liegenden europäischen Großstädte — und das sind ja fast alle europäischen Großstädte — demnächst alljährlich zwei Mal vollständig überflutet würden, selbst das völlige Versinken einiger tiefer gelegener Städte wie Hamburg sei nicht auszuschließen. Nun haben sie kein Nicken mehr, sondern weit aufgerissene Augen, Entsetzen, Angst, echte Katastrophenstimmung und tiefe Bewegung, aber dennoch wird der Mensch aus dem Land der Dummen nichts tun. Ihm ist nämlich eine andere Zahl viel wichtiger, und das ist sein Kontostand.

    Der gewöhnliche Dummländer fragt nicht nach der Quelle der Zahlen, und so kommt es, dass 76,3 Prozent aller Statistiken, von denen in Dummland gesprochen oder geschrieben wird, eine spontane Erfindung des Sprechers oder Schreibers sind. Sie können sich die Zahlen ruhig einfach ausdenken. Manchmal treffen sie jedoch auf jemanden, der sich der allgemeinen Denkverweigerung nicht anschließt — keine Angst, so jemand wird in Dummland niemals ihr Boss sein — und wissen will, wo sie diese ganzen Zahlen herhaben. In dieser Situation müssen sie natürlich etwas über den Menschen wissen. Wenn er die FAZ nicht liest, sagen sie ruhig, dass sie die Zahlen aus dem letzten Wissenschaftsteil der FAZ hätten und fragen sie ihn, ob sie die Zeitung nicht morgen mal mitbringen sollen — auf dieses Angebot wird regelmäßig verzichtet. Ansonsten nehmen sie Bezug auf ein englischsprachiges Papier der Vereinten Nationen zur Prognose der Entwicklung der Ernährungslage bis zum Jahr 2036, dass sie eben so gern und gefahrlos für ihr haltlos behauptetes Zahlenwerk zum Mitbringen anbieten können. In beiden Fällen haben sie den gleichen Kunstgriff angewandt — sie trafen auf einen ketzerischen Menschen, der die Autorität von Zahlen anzweifelt und konfrontierten ihn einfach mit einer anderen Autorität. Auf Autoritäten fährt man ab in Dummland.

    Aber um bei den Zahlen zu bleiben: So bald eine Zahl ins Spiel kommt, kommt den Menschen im Land der Dummen die letzte Logik abhanden und sie verstehen nicht mehr den Unterschied zwischen einer Implikation und einer Äquivalenz. Bei anschaulichen Begriffskategorien ist es ihnen noch klar, dass etwa aus der Tatsache, dass jede Frau ein Mensch ist, nicht umgekehrt die Tatsache folgt, dass jeder Mensch eine Frau ist. Bei den unanschaulichen, aber doch so autoritären Zahlen sieht das aber ganz anders aus. Für die Menschen im Land der Dummen folgt aus dem Glauben, dass sich alles Seiende in Zahlen ausdrücken lässt, unmittelbar die Umkehrung, dass alles nicht sei, was sich nicht in Zahlen ausdrücken lasse; und genau so gehen sie dann auch mit sich selbst und ihrer Psyche um. Und was noch schlimmer und dümmer ist, es folgt daraus für viele auch, dass alles, was sich in einer Zahl ausdrücken lässt, auch existiere.

    Die Werber im Land der Dummen wissen das schon lange, sie haben darüber nämlich aufwändige Marktforschung angestellt, die zuverlässige Zahlen zu diesem Thema lieferte. Und deshalb werben sie so gern mit Zahlen.

    Da gibt es Shampoos, die den Haaren 20 Prozent mehr Spannkraft und 40 Prozent mehr Glanz geben, und keiner im Land der Dummen fragt sich, mit welchen Geräten man eigentlich die Spannkraft und den Glanz von Haaren misst. Stattdessen wird das Zeug wegen der Zahlen gekauft und bezahlt, das rechnet sich für die, die so berechnend vorgingen. Auch die Gesichtscreme für 40 Prozent weniger Falten verkauft sich gewiss gut. Überall Zahlen, Zahlen, Zahlen und ungezählte gläubige Deppen in Dummland, die dafür zahlen.

    Dieser Text wurde übrigens mit 35 Prozent zusätzlicher Satire angereichert.

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    Lumières dans la nuit: An einen Vegetarier
    06/01/2007 12:23 AM

    Wer hat dir eigentlich gesagt, dass eine Kuh Milch gibt? Zeig du mir deine Kuh, die mit müdem Muhen ohne Mühe gerne gibt, und ich zeige dir die Agrarfabriken der Jetztzeit und die Melkmaschinen für die schwanzwedelnden Milchmaschinen und Euterentzündungen Euterentzündungen den ganzen wehen Weg lang.

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    Technik-Drama in Birkert: Telekom belässt Odenwälder Dorf in kommunikativer Steinzeit
    06/01/2007 12:01 AM



    Videoquelle: “Guten Abend RTL [Hessen]”

    UPDATE: Neben RTL (s. Video) kommen auch bei hr-online.de viele “stinksaure” Bürger aus Birkert zu Wort: Hilferufe.

    Spiegel Online berichtet heute über ein schon vier (drei?) Wochen währendes Drama in Brombachtal, genauer gesagt: ein technisches Drama im Ortsteil Birkert:

    >Telefon tot, Internet auch: Seit einem Sturm vor fast vier Wochen sind die Kommunikationsleitungen ins hessische Birkert gekappt. Die Hilferufe der Dorfbewohner verhallen ungehört - der Kundendienst der Telekom kommt nicht.<

    So beginnt der Bericht von Hasnain Kazim, der - mit über 800 Worten - zwei Seiten füllt. Das Medium, in dem ein solcher Artikel zuerst zu erwarten wäre, echo-online.de bzw. Odenwälder Echo, hat über den Absturz von 100 Odenwäldern in die technische Vormoderne bislang offenbar kein einziges Wort verloren. Oder wurde da etwas übersehen?

    Aber irgendwie passt das auch wieder zusammen: Das Dorf der (kommunikativ) Ahnungslosen da und die Redaktion der (journalistisch) Ahnungslosen dort.
    Mal schauen, wann der nachfolgend zitierte SPIEGEL-Artikel - leicht umformuliert und ohne Quellenangabe - im Odenwälder Echo nachgelesen werden kann:

    > Waltraud Müller kann nicht mal vor Wut den Hörer aufs Telefon knallen. Das Telefon in der Schlosserei Müller im südhessischen Örtchen Birkert funktioniert nämlich nicht - seit drei Wochen ist die Leitung tot. “Das Internet geht nicht mehr, wir können niemanden anrufen, und wenn uns jemand anruft, geht sofort der Anrufbeantworter an.” Bis vor ein paar Tagen sei es noch schlimmer gewesen: “Da hörte man die Ansage: ‘Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar’. Was sollen da unsere Kunden denken? Dass uns das Telefon abgestellt wurde, weil wir unsere Rechnung nicht bezahlt haben?

    Dafür dürfte die Mobiltelefonrechnung der Müllers in diesem Monat kräftig steigen. “Wir sind ja nur noch übers Handy erreichbar. Aber die meisten Leute wissen das natürlich nicht”, sagt Müller. “Das ist ein Riesenproblem.”

    Das halbe Dorf im Odenwald, etwa 100 Personen, ist davon betroffen, seitdem ein Unwetter eine von zwei Leitungen lahm gelegt hat. “Natürlich haben wir die Telekom informiert, dass es hier eine technische Störung gibt. Aber bisher hat sich nichts getan“, sagt Janosch Contag. Der 19-jährige Schüler fährt seither ins TelNachbardorf zu Freunden, um E-Mails abzurufen und auszudrucken. “In der heutigen Zeit leidet man schon extrem darunter, wenn Telefon und Internet nicht mehr funktionieren.”

    Bei manchen Einwohnern funktioniert immerhin das Telefon, andere wiederum können nur angerufen werden, aber nicht selbst jemanden anrufen. “Und dann gibt es Leute, bei denen rauscht es in der Leitung“, sagt Ursula Krug. Bei ihr ist derzeit nur das Internet nicht funktionsfähig. “Wir bezahlen eine Menge Geld an die Telekom und kriegen nichts dafür“, schimpft sie. “Eine Woche wäre ja noch in Ordnung, aber jetzt sind es bald vier Wochen - das ist ein Unding!

    Nach Auskunft der Dorfbewohner war eine Woche nach dem Sturm ein Mitarbeiter des technischen Dienstes vor Ort und hat am Verteilerkasten gearbeitet. “Bis dahin ging bei mir nur das Internet nicht - jetzt ist auch die Telefonleitung hin“, sagt Schüler Contag. Ein weiterer Termin, den er mit der Telekom vereinbart habe, sei nicht eingehalten worden.

    Inzwischen erreicht man niemanden mehr beim Störungsdienst der Telekom“, sagt Waltraud Müller. “Da hängt man dann ewig in der Warteschleife und kommt zu niemandem durch.” Jeder weitere Tag, den die Störung andauere, sei für die Schlosserei inzwischen eine enorme wirtschaftliche Belastung. “Streik hin, Streik her - wenigstens einen Notdienst muss es geben, den man erreichen kann.”

    Auch Ursula Krug sagt, dass der Arbeitskampf die Falschen treffe. “Ich kann die Leute, die streiken, schon verstehen. Aber sie treffen damit die kleinen Leute, nicht die Politiker und die Telekom-Oberen.”

    […]

    Auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE weiß der technische Kundendienst der Deutschen Telekom nichts von dem Dorf ohne Anschluss in Südhessen. “Birkert? Hab ich nicht im System“, sagt die Mitarbeiterin. “Ich nehm’s aber gern mal auf.”

    Die Einwohner von Birkert hoffen, dass sie bald wieder übers Festnetz telefonieren und im Internet surfen können. “Es nützt nichts, zu einem anderen Anbieter zu wechseln - das Netz ist ja trotzdem gestört“, sagt einer von ihnen. “Diese Dauerstörung hat ja aber auch was Gutes: Vielleicht lernen wir in diesen Wochen wieder, Briefe per Hand zu schreiben.”< Quelle: spiegel.de, “Dieses Dorf ist vorübergehend nicht erreichbar”, 31. 5. 2007 [Links und Hervorhebungen von uns]

    Auch die FAZ berichtet über gespenstisch “stille Tage in einem ohnehin stillen Ort im Odenwald”, das gerade deswegen, so Bürgermeister Kredel, zum “Mittelpunkt von Hessen geworden" ist.

    >Birkert mag zwar ein wenig abseits liegen. Hinter dem Mond aber leben die Menschen dort nicht. Sie kommunizieren wie jeder Großstadtbewohner auch, über Telefon und Internet. Normalerweise jedenfalls. Seit drei Wochen aber ist Birkert für einige Bewohner ein Dorf ohne Anschluss. Bei manchen funktioniert das Internet nicht, andere können nicht mehr telefonieren, in einigen Haushalten ist die Leitung ganz tot. Die Zahl der Betroffenen schwankt – je nachdem, wen man fragt. Willi Kredel, Bürgermeister von Brombachtal, geht von etwa 100 Betroffenen aus, also der Hälfte der Einwohner. Die Telekom selbst spricht von 30.
    Seit die Medien davon Wind bekommen haben, dass irgendwo im Odenwald ein halbes Dorf kommunikationstechnisch von der Außenwelt abgeschnitten ist, stehen die Telefone im Brombachtaler Rathaus nicht mehr still. „ Wir sind der Mittelpunkt von Hessen geworden", sagt der Bürgermeister.
    Die Geschichte begann vor etwa drei Wochen mit einem Unwetter. Zwei Leitungen der Deutschen Telekom führen nach Birkert. In eine der beiden drang Wasser ein. Ein komplizierter Schaden sei das, erklärt der zuständige Telekom-Sprecher, „ein schleichender Prozess, das ist das Tückische". Es fallen nicht sofort alle Leitungen aus. Das Wasser wandert, mal hat dieser Haushalt Probleme, mal jener. Die Bewohner von Birkert griffen also auf ihre Mobiltelefone zurück und verbrachten viel Zeit in den Warteschleifen der Telekom. Nach einer Woche kam ein Techniker. Der konnte aber nichts tun. Um den Wasserschaden zu orten und zu beheben, hätte gebaggert werden müssen. Das kann ein einzelner Telekom-Techniker natürlich nicht selbst in die Hand nehmen. Danach passierte erst mal nichts.[…]
    Vielleicht war es der Anruf des Bürgermeisters, vielleicht auch die Tatsache, dass Fernsehen, Radio und Zeitungen ein ungeahntes Interesse an dem Fall zeigten. Am Freitag jedenfalls, etwa drei Wochen nach Beginn der Störungen, trat die Telekom samt Tiefbau-Unternehmen in Birkert zum Baggern an. Man sei guter Hoffnung, hieß es, dass spätestens an diesem Samstag wieder alles funktionieren würde. Der Sprecher des Bonner Konzerns beteuerte, dass ihnen der Fall Birkert sehr leid tue. Die Verzögerungen erklärt er mit dem Streik im eigenen Haus.< Quelle: faz.net, Telefonstörung - Dorf ohne Anschluss, 1. Juni 2007 [Links und Hervorhebungen von uns]

    [Link] [Cache]

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