Monday, June 30, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-07-25

Parteibuch Ticker Feed von 2007-07-25


Politblog.net: Das Grundgesetz als Gartenzaun
07/25/2007 05:33 PM
Frank-Walter Steinmeier übt “Kritik”

Das ist ja wirklich zu dumm: Diese dämlichen Deutschen wollen einfach nicht kapieren, dass jetzt Schluss ist mit Lustig! Sie wollen einfach nicht wahrhaben, dass es vorbei ist mit Wohlstand und Freiheit, mit Rechtsstaat und Demokratie. Aber sie werden die bittere Pille schon schlucken müssen!

Der Nervenarzt hat ihnen zunächst eine kleine Dosis Taliban-Terror und dann eine riesige Schachtel Baldrian verordnet: Bald dürfen sie zu ihrer eigenen Beruhigung in die Anstalt hinter Gitter. Käfige hat man dafür eigens konstruiert, die den Insassen einen freien Ausblick auf die anderen in der Sammelstelle erlauben. Die heißgeliebte Freiheit soll schließlich ja nicht ganz abgeschafft werden.

Der kranken Schwester ist sehr daran gelegen, ihre verwirrten Patienten während der Prozedur nicht allzu sehr zu beunruhigen. So soll die Untersuchung ganz unbemerkt online erfolgen. Wozu haben wir denn sonst diese wunderschöne Computer-Technik?

Wer erkennt heute schon einen Trojaner? Wenn die Polizei ihn ganz geschickt in seinen Rechner geschickt hat, merkt der Besitzer des besuchten Geräts gar nichts davon. Ohnehin müssten die meisten angesichts der Schieflage des deutschen Bildungssystems sehr lange überlegen, was Trojaner sind oder waren. Ein schiefer Turm lässt grüßen.

Allmählich haben die Schlapphüte im weißen Kittel ihre Ziele erreicht. Dr. Schäuble und Schwester Angela reiben sich vergnügt die Hände und lassen die Sektkorken knallen.

Die Drohung mit Terror hat wieder einmal gefruchtet. Wer sich nicht davor fürchtet, der muss verrückt sein. Ihn schieben sie schnell in die nächste Klapse ab. Wer aber wimmert und jammert vor Angst, vor dem brauchen sich die beiden nicht mehr zu fürchten. Sie können tun, was sie wollen. Niemand spuckt ihnen mehr in die Suppe.

Die Deutschen kuschen. Die Obrigkeit behält immer Recht. Wer dagegen aufbegehrt, der muss ein Terrorist sein.

Nur der weltgewandte Diplom-Düsenflieger Frank-Walter Steinmeier äußert im Magazin “Stern” vorsichtige Bedenken. Bei insgesamt erhöhter Gefährdungslage gibt es nach seiner Kenntnis “keine konkreten Hinweise darauf, dass in Deutschland unmittelbar Anschläge bevorstehen”.

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Kritik hat Steinmeier auch an Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble geübt. Natürlich müsse es auch Denkverbote geben. “Nicht alles, was vorstellbar ist, darf auch politisch gangbar gemacht werden. Es gelten die Grenzen des Grundgesetzes. Die lassen sich nicht überspringen wie ein Gartenzaun.”

Schäuble schaffe in der Bevölkerung nur “Verunsicherung”, meinte der Außenminister. Anscheinend möchte Steinmeier die Menschen lieber in Sicherheit wiegen. Gegen die verfassungsfeindlichen Ziele des übereifrigen Ministers indes hat er nichts verlautbaren lassen. Vielmehr hält er es nur für falsch, “der Öffentlichkeit einen Wunschkatalog der Sicherheitsbehörden zu präsentieren und den alle paar Tage zu erweitern”.

Die Sprache verrät viel: Der Außenminister hat Kritik “geübt”. Er sollte besser noch weiter üben.

Die Bundeskanzlerin hat sich gegen “Denkverbote” ausgesprochen. Sie will das Undenkbare aber nicht nur denken, sondern auch tun. Was dabei herauskommen wird, sind neben Denkverboten auch Gesinnungsschnüffelei, Einschüchterung und Freiheitsberaubung.

Merke(l): Die Verfassung ist die Geschwätzgrundlage des Handelns aller Politiker. Bei Sonntagsreden ist es bei ihnen überaus beliebt, dieses “heilige” Grundgesetz ihrem Publikum vorzusetzen. Doch während der Woche behandeln sie die Verfassung wie irgendein beliebiges Blatt Klopapier.

Demokratie ist diejenige Staatsform, in der nicht die Politiker das Volk anherrschen, sondern das Volk über die Politiker herrscht. Souverän ist der Bürger. Deswegen wollen Politikaster vom Schlage eines Wolfgang S. diesem Volk seine Luft abwürgen.

Doch die nächste Wahl kommt bestimmt. Bis dahin muss das gebeutelte Volk noch durchhalten. Dann aber gilt der altbekannte Spruch: Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.

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Lumières dans la nuit: Zeit im Spiegel der Zeit
07/25/2007 04:45 PM

Je mehr sich im Alltag der Menschen von dem allen verwirklicht, was einst als leuchtende Vision der Zukunft gepriesen wurde, desto beschissener wird die Gegenwart.

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Mein Parteibuch Blog: TNS Infratest Wahlprognose zur Landtagswahl 2008 in Hessen
07/25/2007 04:37 PM

Rätselstunde
Rätselstunde
Copyleft2007 Lurusa Gross

Der CNN Partnersender n-tv und eine Reihe anderer Medien und Zeitungen verbreiten unter Schlagzeilen wie “Umfrage zur Hessen-Wahl - Kochs Thron wackelt” gerade ein Umfrageergebnis zur Landtagswahl 2008 in Hessen, demzufolge Roland Koch dabei abgewählt werden könnte.

Manch einer, der den hessischen Filz pappedickesatt hat, mag sich schon vorsichtig freuen, doch am Ende zählt keine Umfrage, sondern nur die Stimmen, die am Wahltag auf dem Papier sind.

Mein Parteibuch liest diese Umfrage jedoch ganz anders und möchte Lesern deshab anhand dieser Umfrage vor Augen führen, wie mit geschickten Wahlumfragen - rein hypotetisch natürlich :-) - Wahlen ganz erheblich beeinflusst werden können.

Die Tankstellen-Connection von Roland Koch von den Schalthebeln der Macht in Hessen zu entfernen ist angesichts des brutalstmöglichen Missbrauches, mit der diese Seilschaft die Macht bisher benutzt hat, auch nach hiesiger Ansicht eine wichtige Voraussetzung, um so etwas wie Ethik im hessischen Regierungshandeln verankern zu können.

Dem Bericht von n-tv zufolge “sieht” die Umfrage, die für das Politik-Magazin “Cicero” durchgeführt worden sein soll, von TNS Infratest die CDU in Hessen derzeit bei 40%, die SPD bei 33%, die Grünen bei 11%, die FDP bei 7% und die Linkspartei bei 5%. Addiert man dann Ergebnisse von CDU und FDP, so kommt man auf 47%, die den ach-so-netten Roland Koch und seine Tankstellenseilschaft positiv sehen, gegenüber 49% von SPD, Grünen und Linkspartei, die den brutalstmöglichen Lügner Roland Koch lieber heute als morgen aus dem Amt jagen würden.

Der Umfrage zufolge soll Roland Koch jedoch eine viel breitere Zustimmung in der Bevölkerung erfahren als die bemerkenswert realistische Spitzenkandidatin der SPD, Andrea Ypsilanti. Ob es sich bei den Ergebnissen um ein Stimmungsbild oder eine Projektion auf den Wahlausgang handeln soll, wird bei n-tv nicht erwähnt, aber das spielt anscheinend auch keine Rolle.

Nur mal angenommen, Roland Koch könnte sich das Ergebnis einer Umfrage nach Belieben aussuchen, könnte man dann nicht sagen, dass das Umfrageergebnis von TNS Infratest für Roland Koch geradezu wie bestellt kommt?

Die Umfrage liefert Werte, auf denen Roland Koch seinen ganzen Wahlkampf als Lagerwahlkampf gegen die rote Gefahr mit starker Ausrichtung auf seine - der Umfrage zufolge - unumstrittene Person aufbauen kann. Dass Roand Koch der Umfrage zufolge zwei Prozentpunkte hinten liegen soll, ist dabei geradezu ideal für die Motivation seiner Wahlpropaganda-Truppen. Die Propaganda-Truppe der CDU kann nun bis zur Wahl am 28. Januar 2008 durch Hessen ziehen und bei jeder Gelegenheit das Schreckensbild des Kommunismus in Hessen verbreiten sowie vor einer rot-grün-roten Gefahr warnen. Praktischerweise kann Roland Koch damit auch gleich die SPD weiter unter Druck setzen, sich vorzeitig zu erklären, ob eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei zur Ablösung von Roland Koch im Falle eines Wahlausganges, wie er in der “Umfrage” dargestellt wird, für die SPD in Frage käme.

Ganz besonders angenehm an dem Umfrageergebnis ist für Roland Koch, dass die Freien Wählergruppen in Hessen, vor denen Roland Koch angesichts seines riskanten Manövers, die Freien Wähler mit Geld vom Antritt bei der Landtagswahl abzuhalten, mächtig Angst zu haben scheint, in den Zeitungsberichten zur Umfrage von TNS Infratest gar nicht vorkommen. Aufmerksamen Lesern lassen auch die sich auf 96% aufsummierenden Umfrageergebnisse der anderen Parteien keinen anderen Schluss zu, als dass die Freien Wähler bei der Landtagswahl 2008 in Hessen keine Rolle spielen werden.

Das ist sehr schön für Roland Koch, brauchen sich doch so, glaubt man der Umfrage, konservative Wähler, die eigentlich vom absolutistischen Stil der offenbar vom Scheitel bis zur Sohle korrupten Regierung in Hessen die Nase gestrichen voll haben, keine Hoffnungen darauf machen, dass die Freien Wähler die 5% Hürde nehmen und können sich dann ganz und gar darauf konzentrieren, ihre Stimme Roland Koch zur Abwehr der von seinen Gefolgsleuten zu beschwörenden kommunistischen Gefahr zur Verfügung zu stellen.

Netterweise kann die Umfrage auch gleich dazu benutzt werden, die nun erstmals zur Landtagswahl antretenden Freien Wähler schon im Wahlkampf zu marginalisieren, obwohl sie bei den Kommunalwahlen regelmäßig eher für 10% als für 5% gut sind.

Natürlich muss dabei niemand an “Die Grauen Panther” in Berlin denken, die zwar eine viel schwächere Basis und Infrastruktur als die Freien Wähler in Hessen haben, in Berlin letztes Jahr aber trotzdem völlig überraschend und von keinem Meinungsforschungsinstitut vorhergesehen mit dem Wahlslogan “Gegen Korruption in Wirtschaft und Politik” immerhin 3,9% der Stimmen geholt haben.

Dank der schönen Prognose vn TNS Emnid braucht Roland Koch nun nur noch einer bisschen auf der rechtsextremen Klaviatur der Ausländerfeindlichkeit zu spielen, was, wie die mit Schwarzgeld finanzierte Kampagne 1999 gezeigt hat, in Hessen immer gut ankommt, und schon hat er das dumme Stimmvieh im Sack. Na warte.

Selbstverständlich ist das alles blanker Unsinn, denn wie jeder weiß, sind Umfrageergebnisse nicht käuflich. Und schon gar nicht sind es die von TNS Infratest. Natürlich ist die zum britischen “Marktforschungskonzern” Taylor Nelson Sofres plc. gehörende TNS Infratest Holding GmbH & Co. KG, zu nichts als der Wahrheit verpflichtet. Aber für ein Gedankenexperiment wird man bestellte Umfrageergebnisse - rein hypotetisch natürlich :-) - ja wohl noch annehmen dürfen.

Wählern sei gesagt, dass man Umfragewerte glauben kann, aber nicht glauben muss.

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"Die Dreckschleuder": Abzocke
07/25/2007 04:37 PM

Klimaschutz wird teuer - das werden auch die Speditionen zu spüren bekommen: Verkehrsminister Tiefensee will die Maut für schwere Lastwagen auf deutschen Autobahnen erhöhen. Europaweit werde außerdem geplant, Umweltschäden in die Maut mit einzubeziehen. "Die Maut wird steigen", sagte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee der Wochenzeitung "Die Zeit". Man könne sie zudem ökologisch nach dem Verbrauch staffeln. "Wer viel verbraucht, zahlt viel. Und umgekehrt." Europaweit werde darüber diskutiert, Umweltschäden in die Maut mit einzubeziehen, sagte der SPD-Politiker weiter. Eine Sprecherin Tiefensees sagte allerdings, dies sei nicht kurzfristig umzusetzen. Europarechtlich sei derzeit keine höhere Maut als 15 Cent pro Kilometer möglich. Im Zuge des Klimaschutzpakets der Bundesregierung sind Änderungen bei der Maut ohnehin beabsichtigt. In Rede steht eine Ausdehnung auf kleinere Lastwagen bis 7,5 Tonnen. Das Klima-Paket soll bei der Kabinettsklausur Ende August beschlossen werden. Derzeit sind Lkw nur ab zwölf Tonnen mautpflichtig. Allerdings haben Speditionen verstärkt Laster knapp unter dieser Grenze eingesetzt.

Beschlossen ist schon, dass die Maut ab September im Schnitt pro Kilometer auf 13,5 Cent von 12,4 Cent steigt. Dies ist aber nur der Ausgleich für eine seit langem vereinbarte Entlastung von deutschen Spediteuren in Höhe von 250 Millionen Euro pro Jahr.

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HU-Marburg: Das Grundgesetz als Gartenzaun
07/25/2007 04:04 PM
Wenn Politiker "Kritik" üben - HU-Ortsverband Marburg.

Das ist ja wirklich zu dumm: Diese dämlichen Deutschen wollen einfach nicht kapieren, dass jetzt Schluss ist mit Lustig! Sie wollen einfach nicht wahrhaben, dass es vorbei ist mit Wohlstand und Freiheit, mit Rechtsstaat und Demokratie. Aber sie werden die bittere Pille schon schlucken müssen!

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mobbing-gegner.de blog: OpenSource als Alternative
07/25/2007 03:45 PM

zwischendurch mal ein kleiner Bericht zu meinen Bemühungen gegen die Armut zu kämpfen. Es geht voran. Vor allem aber ein Tool hat sich als "überwältigend" dargestellt. Der bereits im Bericht "Die besten OpenSource DBA-Tools im schnellen Überblick! " erwähnte Aqua Design Manager kann wirklich alles. Egal ob mit Oracle oder MySQL. Egal ob Import, Alter, Select oder Export. Erstaunlich und alles für NULL €. Herzlichen Dank! Die Fülle der Features ist genial!
In jeder Disziplin hervorstechend. Die eine oder andere Aktion könnte ein wenig mehr "Feeling" oder "Feedback" erzeugen, nun ja. Dies liegt meine ich an Java und den Libs. Who cares.
Fazit: SPITZE! Meine Empfehlung an sw-guide.de
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keimform.de: Frei Statt Facebook?
07/25/2007 12:48 PM

Seit ein paar Monaten gibt es im Web-2.0-Umfeld einen neuen Hype: Facebook. Gestartet ist es als soziales Studenten-Netzwerk (ähnlich dem hierzulande bekannteren studiVZ). Inzwischen hat sich aber nicht nur die Nutzergemeinschaft über das ursprüngliche Studi-Millieu hinausbewegt, sondern es kam vor allem eine soziale und technische Innovation hinzu, die es so bisher noch nicht gab: Das Portal wurde geöffnet zur Integration von Software von Drittanbietern. Das klingt erstmal unspektakulär, hat aber vermutlich weitreichende Folgen. Vermarktet wird das unter dem Schlagwort “Betriebssystem fürs Social Web”. Soll heißen: Jetzt muss nicht mehr jeder Anbieter sein eigenes Portal aufmachen und sich mühsam eine kritische Maße an Benutzern erarbeiten, man kann mit deutlich weniger Aufwand sich einfach in das bestehende soziale Netz von Facebook einklinken (und sich die Werbeeinnahmen teilen). Also ganz ähnlich wie bei der Einführung der ersten Betriebssysteme, die es ermöglichten nicht mehr die Hardware selber ansteuern zu müssen. Tatsächlich kommen nun täglich Dutzende neue Anwendungen und 150.000 User dazu. Viele neue Portale fangen gleich bei Facebook an und viele alte binden ihren Service dort ein.

Warum ist das für uns interessant: Ich hab ja schon kürzlich die These aufgestellt, dass mit den sozialen Netzwerken des Web-2.0 eine neue Verwertungsstrategie einzug hält in den Informationskapitalismus. Die direkte Verwertung von digitalen (Universal?)-Gütern wird immer schwerer, also verwertet man statt dem Content die sozialen Netzwerke, die ihn erzeugen. Daraus ergibt sich direkt die Frage: Wie sehen die Chancen für ein offenes und freies Facebook aus? Die Hürden sind auch hier weniger technischer Natur als darin, eine kritische Masse zu erreichen. Eine solche Plattform ist ja nur dann interessant für Anwendungsentwickler, wenn sie Zugang zu einem sozialen Netz gewährt, dass sie sich nicht erst aufbauen müssen. Nun gibt es aber leider noch kein offenes und freies soziales Netzwerk in entsprechend interessanter Größenordnung. Entscheidend dürfte sein, wie in den nächsten Monaten die Übernahmeschlacht rund um das (noch) eigenständige Facebook ausgeht. Zur Zeit werden ständig höhere Milliardensummen genannt, die die Big Player Facebook geboten hätten. Auch ist klar, dass diese bei so einem Ding auf jeden Fall dabei sein müssen, wenn sie ihren Status halten wollen. Je länger Facebook unabhängig bleibt umso schwieriger wird es für die Big Player ein alternatives “Betriebssystem” zu etablieren. Und vielleicht werden sich dann irgendwann einige der Big Player eine freie und offene Alternative unterstützen um nicht dem neuen Monopolisten ausgesetzt zu werden. Besser wäre es, dann läge schon was vor… und noch besser wäre es, es wäre eine Lösung, die mit dezentraler Datenhaltung arbeitet und so die Datenschutzprobleme umgeht die ansonsten mit so einem Web-Betriebssystem verbunden sind.

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keimform.de: Interview mit brasilianischem Kulturminister Gilberto Gil
07/25/2007 11:42 AM

Der Schweizer Blog Digitale Allmend hat Gilberto Gil, Musiker und Kulturminister Brasiliens, über Creative Commons interviewt (de, en, fr, it).

[via]

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Deutschland Debatte: Afghanistan, ein US Drama zeichnet sich ab
07/25/2007 10:42 AM
In der Süddeutschen Zeitung vom 21/22.. Juli 2007, Seite 4 liest sich, dass auch die Süddeutsche Zeitung behauptet, wer den Abzug fordere, handele fahrlässig. Im Radio waren Stimmen zu hören, dass, wer den darüber öffentlich diskutiere den Abzug zu fordern, der handele fahrlässig. Die Medien scheinen sich schäublich darum zu schlagen, wer die undemokratischste Position [...][Link] [Cache]
Politblog.net: Stoppt die Einfalt, mehr Vielfalt bitte
07/25/2007 04:11 AM
Gespräche über Politik beim Grillem …

Wie nennt man so was? Unipolar war das Wort nach dem ich suchte. Unipolar bedeutet, dass die Sache nur einen Pol hat. Gleichschaltung würde man das nennen. Manche reden auch von „Global Governance", was man schwer übersetzten kann, es hat nämlich nichts mit Government zu tun. Gut da wären wir wieder bei mehreren Ausdrücken, die sichtlich das Gleiche meinen.

Als absoluter Fernsehignorant bekomme ich nur das mit, was ich lese und das was man mir erzählt. Ich lese das Kinoprogramm meines alternativen Kinos und die Medientagebücher in der gedruckten Presse. Doch auch hier finde ich nur das, was ich im Fernsehen vermute: Gleichschaltung.

Dabei zeigt sich in dieser (fast) gleichgeschalteten Medienwelt nur noch der Unterschied zwischen politischen Huldigungen und dem Überangebot der Spaßgesellschaft, die angeblich seit dem 11. September 2001 vorbei sein sollte.

Doch das täuscht. Der Krieg und das Elend, die hin und wieder im Öffentlich-Rechtlichen über den Bildschirm flimmern, sind immer nur von Interesse wenn es kracht, aber so richtig. Hierbei frage ich mich schon lange, ob das politisches Fernsehen ist oder doch nur billiger Showjornalismus. Entweder Krieg oder Spiele, so scheint es. Alles was ernst ist, zu ernst, was Diskussionen bereichern würde, was in die Tiefe gehen könnte, was fundiert und analysiert ist oder was kritisch gemeint sein könnte, ist schon weg vom Fenster. Ist das eine Art der Medienzensur? Wohl kaum, die Menschen scheinen das, was in der Kiste kommt, zu wollen. Nur schade, dass der „Konsumblock" immer von den langweiligen Shows unterbrochen wird, so könnte man meinen…

Beeinflussen Medien uns und unsere Gehirne? Das wäre auch noch eine zweite Frage die zur Diskussion stehen würde. Doch erst mal weiter mit der Gleichschaltung.

Diese mediale unipolare Weltanschauung findet sich in der gedruckten Presse genauso wieder, wie in den Büchern und den Heften, die in den meisten Buchhandlungen als Literatur ausliegen. Ob Hans-Werner Sinn oder sonst einer, der uns versucht das Hirn madig zu machen. Das Radio hat auch fast ausgedient. Mehrheitlich findet die Spaßgesellschaft hier ebenso statt wie im TV, selbst die Lieder auf den beliebtesten Sendern klingen (zumindest für mich) alle gleich. Egal ob „Tits", „Ass", „Fuck" oder „Motherfucker", irgendwie ist die Freiheit alles zu singen soweit, dass jeder diese Worte in den Mund nehmen muss – ist das der Freiheitszwang? Das nennt sich dann wohl auch noch individuelle Popkultur. Aber naja…..

Auch die Nachrichten bringen lieber Boulevardthemen statt ernster Zusammenhänge. Gerade mal der Deutschlandfunk schafft es, nicht immer – aber immer öfter, kritische politische Nachrichten und Sendungen auf die Beine zu stellen und zu informieren, worüber alle anderen schweigen.

Doch was musste ich erleben - gerade kürzlich, als ich mich mit meinem Bruder auf einem privaten Grillfest über Politik unterhielt? So etwas war nicht erwünscht. Auf die Frage: “Warum über Politik beim Grillen reden”, kam meine Gegenfrage, die dann nur Erstaunen erntete: “Warum nicht?” Auf die Frage nach politisch interessierten Menschen in der Runde fiel die Resonanz mager aus. Ich hätte gedacht, sie sei höher. Hätten wir über Sex geredet, hätten sicher alle mitgelabert.

Warum will keiner über das reden, was wichtig ist? Ist die Gleichschaltung schon so weit, dass jemand wie ich und mein Bruder schon anecken, weil wir politisch nicht den allgemeinen Tenor besingen? Scheint so!

Also zurück zu der Frage: Hat das TV Auswirkung auf unser Hirn? Ja es hat. Egal wieviel, aber es hat. Nur das, was Spaß macht ist gut. Ernste Themen meiden. Politik ganz abwürgen, man will sich ja nicht die Party versauen. Oder wie? Manfred Spitzer schrieb in seinem Buch “Vorsicht Bildschirm!” im letzten Jahr über das, was beim Medienkonsum im Gehirn passiert – er scheint tatsächlich Recht zu behalten.

Und auch Hobbys wie stundenlang vor Konsolen und PCs sitzen führen eher zur Einseitigkeit. Gleiche Spiele, gleiche Strategien und totale Abstumpfung der Gehirnhälften. Nur noch der Daumen wird trainiert!

Was ist noch gleichgeschaltet? Die Parteien? Die Parteien! Da wirft der Beck der CDU vor, neoliberal zu sein. Ein schlauer Mann der Beck, dass er das auch schon merkt. Nur dass seine SPD die gleichen Denkmuster und neoliberalen Pillen gefuttert hat wie die CDU/CSU-Leute, dass hat er nicht gemerkt. Aber in ein, zwei Jahren weiß er es sicher auch. Ob Grün wirklich noch grün ist, daran scheiden sich die Geister und dass die FDP “liberal” ist, weiß jeder. DIE LINKE ist noch nicht einzuordnen, zu hoffen bleibt, dass sie das tut, was sie verspricht. Aber das muss man noch abwarten.

Und auch Schäuble schaut sich im Terrorwahn das US-Modell ab. Die EU mit eigener Verfassung und unipolarem Regelwerk.

Grundversorgung? Kann man so was gleichschalten? Man kann. Zum Beispiel die Versorgung mit Lebensmitteln. Nestle in allen Mündern, auch wenn Maggie oder Thomy darauf steht - drin ist Nestle. Und auch der Dönerladen an der Ecke bei uns hat Filialen in zehn anderen Dörfern und alle heißen Mustafa. Der Bäckerladen bei uns und in der ganzen Region, alles Firma Schwab und Bäko und auch der Metzger ist nicht von hier. Alles wird einheitlicher, schmeckt (meines Ehrachtens) immer gleicher. So wie im MCDoof. Egal wo, egal was, immer das Gleiche. Pfui Teufel!

Die Telekom kriegt jetzt noch Ärger wegen der Breitband-Monopole vor dem EU-Gericht. Vier Stromkonzerne teilen sich den Markt auf. Vivendi und RWE das Wassergeschäft, immer weiter. ARAL kauft BP und auch die anderen Unternehmen kaufen sich auf – mit der Zeit.

Was kann man noch gleichschalten? Mode? Ja, Mode! Keiner mag Schuluniformen aber alle kaufen kiloweise bei H&M und laufen mit Irokesenschnitt herum, obwohl sie Student sind und gar nicht wissen, was Punker oder Irokesen sind.

Und so weiter. Scheint, als wollte Live-Earth auch noch die Proteste gleichschalten und eine Art Spaßprotest der Marke “Wasser predigen, Wein trinken” veranstalten. Was soll man dazu sagen?

Stoppt die Einfalt, mehr Vielfalt bitte schön, mehr Farbe! Und trotz Freude auch den Ernst nicht zu kurz kommen lassen …. so wie in Rostock.

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Politblog.net: www = Wirtschaft, Wissen, Werbung
07/25/2007 02:28 AM
Zu Geldgier und Datengier im Internet

Das Geschäft mit dem Internet boomt. Immer mehr Menschen verfügen über leistungsstarke und schnelle DSL-Verbindungen. Wer etwas auf sich hält, präsentiert sich und seine wichtigsten Daten auf einer eigenen Domain im Internet. Wer das indes eher anonym tun möchte, der nutzt dafür spezielle Kontakt-Portale wie MySpace oder Facebook.

Sechs Milliarden US-Dollar möchte Microsoft nun nach Angaben des Ex-Analysten und Bloggers Henry Blodget für Facebook hinblättern. Mit dem Erwerb der Studenten-Community will der Software-Gigant ein Gegengewicht zu MySpace aufbauen. Vor allem aber möchte Microsoft damit seinem schärfsten Internet-Konkurrenten Google paroli bieten.

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Facebook schluckt Firefox-Knowhow

Erst wenige Tage vorher war bekannt geworden, dass Facebook die Firma Parakey aufkauft. Deren Gründer Blake Ross und Joe Hewitt hatten zuvor an der Entwicklung des Web-Browser “Firefox” mitgearbeitet. Künftig wollen beide die Facebook-Plattform voranbringen.

Hewitt hat auch Werkzeuge für Web-Entwickler wie die Firefox-Erweiterung “Firebug” programmiert. Anfang 2006 gründete er zusammen mit Ross das Unternehmen “Parakey”. Gemeinsam wollten die beiden eine Plattform entwickeln, die die Lücke zwischen Web- und Desktop-Anwendungen schließt. In der Facebook-Plattform, die die Einbindung externer Applikationen erlaubt, haben beide nun ähnliche Ziele ausgemacht.

Genau in dieser Richtung forschen derzeit auch die Entwickler bei Microsoft. Auch ihr Ziel besteht darin, das Internet direkt mit dem privaten PC zu verzahnen. Für den Nutzer soll es keinen Unterschied mehr machen, ob er Dateien online oder auf seinem privaten Rechner anklickt. Doch damit wird der Datengier privater oder staatlich beauftragter Hacker Tür und Tor geöffnet.

Weniger Space für MySpace

Für die Web-Plattform “MySpace” wird es nun immer enger. 580 Millionen US-Dollar hatte der australische Medien-Mogul Rupert Murdoch sich im Juli 2005 den Einstieg in “Web 2.0″ kosten lassen. Seit der Übernahme durch seinen Medienkonzern “News Corporation” ist die Zahl der Nutzer von MySpace stark gestiegen. Mehr als 100 Millionen angemeldete Nutzer vermeldet die Plattform inzwischen weltweit.

Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) treiben sich rund 70 Millionen Nutzer mindestens einmal im Monat auf dem Kontakt-Portal herum. Sie kommunizieren dort mit Freunden, pflegen ihr Online-Interessen-Profil oder schließen neue Bekanntschaften. Und dabei hinterlassen sie Spuren, die für die Betreiber solcher Portale richtig viel Geld wert sind. Nach Angaben des Zähldienstes “Hitwise” ist MySpace inzwischen sogar die meistbesuchte Website in den USA.

Zwar bescheinigt auch “Alexa” MySpace, zu den derzeit populärsten Websites zu gehören. Doch auf Platz eins der Publikumsgunst sieht dieser Zähldienst die Plattform nicht.

Die von MySpace selbst ausgegebene Nutzerzahl ist mit Skepsis zu betrachten: Zählen schon einmalige Besucher oder “Altlasten”, die über ein ungenutztes Login verfügen, als Stammkunden?

“Alle vier Monate verdoppeln sich annähernd unsere Umsätze”, schreibt der Newscorp-Geschäftsbericht dazu. MySpace fällt dort zusammen mit weiteren Beteiligungen in die Kategorie “Anderes”, die für rund 1,4 Milliarden Dollar Umsatz gesorgt hat. Newscorp insgesamt hat im Geschäftsjahr 2006 einen Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von rund 25 Milliarden US-Dollar verbucht.

Die Kaufsumme für MySpace hat der Konzern fast schon wieder hereingeholt. Im Herbst 2006 hat das Portal das Recht zur Anzeigen-Vermarktung auf MySpace an Google veräußert. 900 Millionen Euro Einnahmen sind so bis 2010 garantiert.

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Google als Konkurrent

Allerdings hat Google zugleich die Video-Plattform “YouTube” aufgekauft, die sich an ein ähnliches Publikum wie MySpace richtet. Ein geplantes Konkurrenz-Produkt von Newscorp gemeinsam mit dem Fernsehsender NBC zur Vermarktung von Filmen, Serien und anderen Video-Inhalten ist bisher nicht aus den Startlöchern gekommen. Zwar hat MySpace inzwischen mit einer eigenen Unter-Website für Videos namens “myspacetv.com” auf die Herausforderung des Konkurrenten reagiert. Doch bleibt das dortige Clip-Angebot bisher noch weit hinter YouTube zurück. Allerdings experimentiert MySpace derzeit damit, Folgen der ebenfalls aus dem Murdoch-Imperium stammenden Serien “24″ und “Simpsons” im Internet anzubieten.

In etlichen Sprachen sind inzwischen MySpace-Versionen am Start. Besonders viel erhofft sich der Konzern vom chinesischen Markt. Deswegen hat er sich - wie Google auch - bereitwillig den Zensur-Vorschriften der dortigen Regierung gebeugt.

Auch eine deutsche MySpace-Variante gibt es bereits. Sie bietet derzeit aber noch deutlich weniger Inhalte und Zusatz-Funktionen als ihre US-Schwester. Viele deutsche Musiker und Bands sind aber schon mit eigenen Seiten dort vertreten.

In den USA hingegen hat sich das MySpace-Wachstum in einigen Bereichen inzwischen schon spürbar abgeschwächt: Was den Datenverkehr angeht, ist YouTube zumindest laut “Alexa” schon an MySpace vorbeigezogen. Bei der täglichen Reichweite holt “Facebook” demnach stetig auf.

Das Studi-Verzeichnis auf Deutsch

Die US-Studenten-Plattform plant jetzt auch eine deutsche Facebook-Version. Sie dürfte dem deutschen Studierenden-Verzeichnis Studi-VZ vermutlich ernsthafte Probleme bereiten. Hier tauschen Studierende Informatinen über Jobs, Studieninhalte sowie Belanglosigkeiten aus und knüpfen Kontakte zu zukunftsträchtigen Seilschaften.

Die Berliner StudiVZ vermarktet die Werbung auf ihren Internet-Präsenzen übrigens über die Düsseldorfer Handelsblatt-Tochter GWP media-marketing GmbH.

Zielgruppengenaue Werbung auf den jeweiligen Web-Seiten ist aber nur eine Einnahmequelle der Betreiber solcher Internet-Portale. Interessant ist für sie vor allem die Erstellung detaillierter Nutzer-Profile. Sie wiederum eröffnen die Möglichkeit passgenauer Werbe-Aktionen an genau herausdestillierte Nutzer. Das große Geschäft machen all diese Plattformen dadurch, dass jeder User mit jedem neuen Klick sein eigenes Datenprofil immer weiter verfeinert.

Druck für mehr Datenschutz

Nicht zuletzt auch deswegen gewinnt der Datenschutz im Internet immer mehr an Bedeutung. Auf Druck von EU-Datenschützern hat Google Mitte Juli neue Datenschutz-Regeln bekanntgegeben. Demnach speichert die Suchmaschine Cookie-Daten fortan “nur noch” zwei Jahre lang. Zuvor war sie so eingestellt, dass Cookies erst im Jahr 2038 gelöscht worden wären.

Microsoft möchte dieses Versprechen noch toppen. Bei der im Vista-Betriebssystem integrierten Windows-Live Suchmaschine sollen gespeicherte Daten ab sofort nach 18 Monaten anonymisiert werden. Zudem sollen Microsoft-Kunden mehr Einflussmöglichkeiten erhalten, um die Rahmenbedingungen der Datenspeicherung durch den Konzern zu beeinflussen, behauptet die Firma aus Redmond.

Nach eigenen Angaben möchte Microsoft dem Nutzer “mehr Kontrollmöglichkeiten an die Hand geben, selbst zu bestimmen, was mit gespeicherten Suchdaten passieren soll. Aus einer gespeicherten Suchanfrage sollen alle Cookie-Daten, die IP-Adresse sowie andere Daten zur Nutzer-Identifikation nach 18 Monaten verschwinden. Außerdem soll der Nutzer Suchanfragen tätigen können, ohne dass persönliche Daten gespeichert werden.” Wie das technisch umgesetzt werden soll, verrät Microsoft allerdings nicht.

Die Such-Ergebnisse sind mit der versprochenen Anonymisierung auch noch lange nicht gelöscht. Sie können weiterhin für Werbezwecke und statistische Erhebungen verwendet werden.

Ende 2007 will Microsoft zudem auch der Network Advertising Initiative (NAI) beitreten, in der sich Firmen um Datenschutz-Belange kümmern. Bei der Entwicklung von Windows Vista hatte Microsoft aber bereits mit dem US-amerikanischen Geheimdienst “National Security Agency” (NSA) zusammen gearbeitet. Das Argument dafür war, auf diese Weise mehr Datensicherheit zu erreichen. Die Datensicherheit erhalten aber vor allem die Schlapphüte, denen dadurch der sichere Zugriff auf die VISTA Rechner eröffnet wurde. Angesichts dessen scheint das jüngste Engagement des Fast-Monopolisten für mehr Datenschutz nicht gerade glaubwürdig.

Außerdem scheint Microsoft dringend daran interessiert zu sein, seinen schlechten Ruf aufzupolieren und Marktanteile im umkämpften Internetgeschäft zu sichern. Noch dümpelt sein Dienst MSN am Rande der Bedeutungslosigkeit dahin.

Vollmundig hatte Microsoft zusammen mit Ask.com andere Firmen aufgefordert, mehr für den Datenschutz zu tun. Erst kürzlich hatte Ask.com mit AskEraser ein Werkzeug vorgestellt, mit dem Nutzer die gespeicherten Suchergebnisse löschen können.

Streng privat

All diese Maßnahmen und Entwicklungen betreffen in erster Linie eine privatwirtschaftliche Verwertung von Nutzer-Daten. Viel gefährlicher ist allerdings noch die schier unerschöpfliche Datengier des Staates. Sie gipfelt in der geplanten Vorratsdaten-Speicherung aller Telefon- und Internet-Verbindungen. Diese Speicherung soll nach dem Willen der Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU), ihrer Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) und ihres Innenministers Wolfgang Schäuble (CDU) viel umfassender ausfallen, als die Vorgaben der Europäischen Union (EU) es verlangt hätten.

Nur wer seine e-Mails verschlüsselt und vor dem Surfen im Internet einen Anonymisierungs-Server ansteuert, der kann einigermaßen sicher sein, im weltweiten Datennetz keine leicht lesbare Spur persönlicher Daten zu hinterlassen. Doch vor der geplanten Online-Durchsuchung ist auch er nicht sicher.

Schon jetzt ist der gläserne Mensch - zumindestens potentiell - Wirklichkeit geworden. Telefon-Überwachung und großer Lauschangriff, die geplante Online-Durchsuchung und Vorratsdaten-Speicherung sowie eine flächendeckende Video-Überwachung drängen die persönlichen Freiheitsrechte immer weiter zurück.

Vor allem aber erzeugen sie ein Klima der Einschüchterung und Angst. Wer traut sich angesichts all dessen noch, sich politisch zu engagieren und kritische Meinungen unverblümt zu äußern? Wer steht trotzalledem und alledem noch mutig auf für Freiheit und Demokratie?

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Finger.Zeig.net: Lesetipps vom 24-07-2007
07/25/2007 02:01 AM
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Mein Parteibuch Blog: Die Bandbreite - Selbst gemacht?
07/25/2007 12:35 AM

Mit ungläubigem Staunen hat Mein Parteibuch zur Kenntnis genommen, dass es in Deutschland offenbar so etwas wie kritische und unabhängige Musik gibt.

Die Band “Die Bandbreite” beschäftigt sich im neuesten Video mit 9/11 und stellt im neuesten Video “Selbst gemacht?” eine ganz einfache Frage: “Habt Ihr das vielleicht selbst gemacht…?” Fragen wird man ja wohl noch dürfen. Nachfolgend das wirklich nett gemachte Video zu der simplen Frage:

Der Text dazu ist übrigens durchaus lesenswert:

Habt Ihr das vielleicht selbst gemacht…?

Ihr wolltet damals über Cuba ein Flugzeug sprengen,
und dann Fidel Castro diesen Coup anhängen.
Ich denke dann an den Golf von Tonkin in Vietnam,
damals habt ihr behauptet man griffe euch an,
ein anderes Unterfangen dat war ziemlich makaber,
eigne Leute geopfert im Massaker von Pearl Harbor,
ja die bösen Japaner, die euch nur dabei halfen,
endlich mit in den zweiten Weltkrieg einzugreifen.
Sehr ergreifend auch, datt damals irakische Soldaten
in Krankenhäusern Babys aus den Brutkästen traten,
s war n Fake, ne Fälschung, ein PR-Gag von euch,
doch hat dat für den Eintritt in den Golfkrieg gereicht.
Und da macht ihr’s mir leicht, mit dem 11. September,
denn an eurem Verhalten hat sich gar nix geändert.
Zwei weitere Länder legt ihr gleichsam in Eisen,
führt nen Krieg im Irak mit gefälschten Beweisen.

Refrain
Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht?
Den Terror selber in die Welt gebracht?
Ja, ihr hattet doch damals diesen Think Tank
isset drin, datt ihr da an dieses Ding denkt?
Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht?
Habt ihr dabei an dat Geld gedacht?
Habt ihr dafür die eigenen Leute getötet,
weil ihr dat Öl da drüben so dringend benötigt?

Ja da war im Pentagon dieses Fünf-Meter-Loch,
in dat sich angeblich eine Boeing verkroch,
Auf die Frage, wo sind doch die Turbinen verblieben.
War die Antwort der Aufschlag tät sie pulverisieren.
Doch wie eruirt man aus dem Pulver, dem gleichen,
einwandfrei Identitäten von über 100 Leichen?
Warum zeigen sich keine Wrackteile auf dem Rasen,
Warum verbirgt dat FBI, wat die Kameras sahen?
Warum ist denn auf den veröffentlichten Kamera-Frames,
dann kein einziges Mal eine Boeing zu sehen?
Und wat is mit dem Erdbeben, datt Columbia misst,
wat typisch im Zusammenhang mit Sprengungen ist.
Es ist noch niemals ein Hochhaus, egal wie stark es brennt, ja
zusammengefallen wie die drei World Trade Center,
Der Stahl hat sich verbogen, is dat nich glatt gelogen?
Warum strebte dat Hochhaus dann im freien Fall zu Boden?
Ja das Ding klappt zusammen wie ein Kartenhaus,
und nur „Controlled Demolition" räumt da hinterher auf?
Und wat taucht denn eigentlich die 911-Kommission?
Tut sie was außer Leuten hier die Augen zu wischen?

Refrain

Circa 2050 ist dat Erdöl verbraucht,
ihr seid ja vernünftig und datt merkt ihr ja auch,
ja ihr steht aufm Schlauch, denn ihr braucht auch so viel,
also geht ihr und saugt aus dem Boden dat Öl.
Ja, man kann ihn verstehen, euren drastischen Plan,
denn am kaspischen Meer liegt noch mehr von dem Kram.
Doch man kommt da nicht ran, bis zum Ozean,
is ein Land noch im Weg, ja Afghanistan,
da hausen Taliban, die ma Freunde waren,
doch weil sie böse warn, leider nich heute man,
es müssen Bomben fallen, ja man will ja gescheit sein
und legt den Grundstein für die Erdöl-Pipeline.
Ihr bleibt extrem, muss man kurz mal erwähnen,
und ihr nehmt euch dat Öl noch von Saddam Hussein.
Doch spätestens jetzt muss man sehen, datt Saddam,
zu dem Einsturz vom Trade doch am wenigsten kann.
Doch so fangt ihr ihn an den gerechten Krieg,
weil ihr euch so die Wahrheit zum Rechten biegt,
und ihr wiegt euch in Sicherheit - bis einer fragt
Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht?

Refrain

Rechte: Die Bandbreite (Verbreitung erwünscht), Links eingfügt von Mein Parteibuch, (Via Gerhard Wisnewski)

Auf die vor zwei Monaten im Parteibuch veröffentlichte “Petition zum Afghanistan-Krieg und zum Casus Belli 9/11” kam bisher übrigens nichts anderes zurück, als dass sich die Petition noch in Prüfung befinde. Die Bundestagsjuristen scheinen ganz schön lange zu brauchen, um sich eine Begründung dafür aus den Fingern zu saugen, dass die Petition - leider - nicht zur Mitzeichnung ausgelegt werden kann.

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Prozess in Darmstadt: Hat sich Michael Blechschmitt, wegen Untreue angeklagter Ex-Referent von Ex-OB Peter Benz, auch persönlich bereichert?
07/25/2007 12:05 AM

Im Prozess gegen Michael Blechschmitt, Ex-Geschäftführer des aufgelösten Stadtwerbevereins Pro Regio und früher persönlicher Referent des langjährigen Oberbürgermeister Peter Benz, könnte sich ergeben, dass es auch zu persönlichen Bereicherungen kam.

So heißt es heute in einem Bericht des Darmstädter Echo über den gestrigen 14. Verhandlungstag:

>Blechschmitts Argumente zur Rechtfertigung der zweifelhaften Zuwendungen an die Handballmannschaft der TG Bessungen aus der Kasse des Stadtwerbevereins wurden vom Gericht Punkt für Punkt zerpflückt. Richter Conrad Eckhard warnte den Angeklagten gar, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass er sich mit Pro-Regio-Geld auch persönlich bereichert habe. Davon war in der Anklageschrift nicht die Rede.<

Der schon am 9. Juli als Zeuge vernommene Werbefachmann und Agenturbesitzer Dirk Gerasch, seit 1997 ebenfalls im Pro-Regio-Vorstand, hatte einen entsprechenden Vorwurf ausgesprochen:

Gerasch >nannte die Argumentation der Verteidigung zur Rechtfertigung der TGB-Zuwendungen „an den Haaren herbeigezogen" und legte Blechschmitt indirekt zur Last, einen sechsstelligen Betrag aus der Pro-Regio-Kasse auch zum eigenen Vorteil abgezweigt zu haben.<

So gab Daniel Baczyk im Darmstädter Echo Geraschs Zeugenaussage wieder.

Wie Blechschmitt zu seinem Job als Pro-Geschäftsführer (und zu seinem Salär) kam, scheint ebenfalls etwas undurchsichtig zu sein.

Am 25. Juni gab es im Blechschmitt-Prozess zu diesem Punkt laut DE eine “überraschende Aussage”:

>Bereits 2004 hat der Pro-Regio-Vorstand beschlossen, Michael Blechschmitt als Geschäftsführer abzusetzen. Dies sagte Arnulf Rosenstock, Forstdirektor und einst Mitglied des erweiterten Vorstands von Pro Regio, heute beim zehnten Verhandlungstag gegen Blechschmitt als Zeuge aus.

Der damalige Oberbürgermeister Peter Benz hatte seinen Referenten Blechschmitt an den Stadt-Marketingverein ausgeliehen. Da der OB damals erklärte, die Besoldung nehme er mit, sei der Absetzungsbeschluss hinfällig gewesen, sagte Rosenstock. Pro Regio selbst habe sich das Salär für den Geschäftsführer nicht leisten können. <

Im aktuellen Echo-Bericht wird nun eine “verheerende Zwischenbilanz” für Blechschmitt konstatiert und dazu eine Aussage des Richters zitiert:

Jegliche Förderung der TG Bessungen durch den Pro-Regio-Geschäftsführer scheint rechtswidrig gewesen zu sein."

>Die gezielte Förderung der TGB, von Blechschmitt „Sponsoring" genannt, habe aus Sicht des Gerichts „ keinen Sinn gemacht", fuhr Eckhard fort.[…]
Das Gericht ließ zudem erkennen, dass es Blechschmitts Aussage keinen Glauben schenkt, der Pro-Regio-Vorstand sei über die TGB-Förderung informiert gewesen.
[…]
Dass Blechschmitt, der neben seiner Geschäftsführer-Tätigkeit auch Vorsitzender der TGB war, mehrfach hohe Beträge ohne Nennung des Verwendungszwecks aus der Pro-Regio-Barkasse entnommen habe, zeuge von seinem schlechten Gewissen. Eckhard sprach ohne Umschweife von „ Schwarzgeld".[…]
Schließlich fügte der Richter an, man werde gegebenenfalls Abrechnungen und Kontenbewegungen Blechschmitts näher unter die Lupe nehmen, da es Anhaltspunkte für „ Eigenbereicherung" auf Kosten von Pro Regio gebe.
So seien Überweisungen der TGB in vier- und fünfstelliger Höhe auf Konten des Angeklagten gelangt.
Blechschmitt hatte erklärt, dem Verein zuvor entsprechende Summen vorgestreckt zu haben; dies zog das Gericht in Zweifel, da sein eigenes Konto tief im Minus gesteckt habe.<

Das gesamte Finanzgebaren war ohne Zweifel abenteuerlich. Das geht selbst aus jenen Aussagen hervor, mit denen sich Blechschmitt (laut Echo-Bericht vom 3. Juli) entlasten wollte:

>Blechschmitt sagte, er habe als Vereinsvorsitzender mehrfach offene Rechnungsbeträge vorgestreckt, „um den Verein am Leben zu halten". Dabei ging es um Summen bis 23 000 Euro. Von Pro Regio habe er neben seinem Gehalt auch Erfolgsprovisionen erhalten.<

Da fragt sich, wer mit wem und auf welchem Papier diese “Erfolgsprovisionen” vereinbarte - und wer was unter “Erfolg” verstand.

Interessant waren hier auch die Zeugenaussagen von Blechschmitts damaliger Stellvertreterin Anja Herdel:

>Man habe zudem festgestellt, dass Blechschmitt Geld vom Treuhandkonto des Pro-Regio-Ticketshops zweckwidrig für andere Ausgaben verwendet habe, erklärte Herdel. Es habe auch ungeklärte Barentnahmen aus der Handkasse des Vereins gegeben. Dass darin ständig Bargeld „in absonderlicher Höhe" (so Richter Conrad Eckhard) bis 27 000 Euro bereitlag, habe man erst nachträglich erfahren, außer Blechschmitt habe niemand davon gewusst.<

Blechschmittsw Verteidiger Eckart Sauer will nun laut Echo in Reaktion auf die Vorwürfe gegen seinen Mandanten „ neue Kriegsschauplätze eröffnen".
Was da womögich zu erwarten ist, klingt am Ende des Artikels durch:

>Man werde zudem beleuchten, welche „ Unmassen von Geld" parallel zur TGB-Förderung an den SV Darmstadt 98 gegangen seien, „ worüber sich kein Mensch mehr aufregt – und Herr Blechschmitt muss sich hier verteidigen, weil er mal 25 Würstchen gekauft hat".<

Der nächste (15.) Prozesstag soll am 13. August stattfinden. Ein kleiner Trost für Blechschmitt: Es ist kein Freitag.

[Alle Hervorhebungen und Links in den zitierten Presseberichten sind von uns.]
9783821856674

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